Nachdem Gründerszene bereits vor einiger Zeit über ein neues Payment-Startup des Samwer-Inkubators Rocket Internet spekuliert hatte und wenig später bereits der Name des jüngsten Sprösslings der Berliner bekannt wurde, erfolgt nun der offizielle Start: Paymill ist ein Klon des US-Vorbilds Stripe und soll einfache Online-Zahlungen per Kreditkarte ermöglichen.

Paymill Stripe Payment

Paymill: Klon des US-Vorbilds Stripe startet

Nun ist es ganz offiziell: Der Samwer-Inkubator Rocket Internet (www.rocket-internet.de) startet seinen Payment-Dienst Paymill (www.paymill.de). Das Angebot des Münchner Startups – ein Klon des US-Vorbilds Stripe (www.stripe.com) – soll es ermöglichen, Kreditkartenzahlungen im Internet innerhalb kürzester Zeit anzubieten: Paymill sei schnell eingebunden und einfach zu bedienen, wirbt Gründer und Geschäftsführer Mark Henkel. Transparente Kosten sollen das Angebot abrunden. Im Portfolio des Inkubators ergänzt die neue Lösung die Plattform Payleven, mit dem Nutzer in der Offlinewelt mit dem Handy bezahlen können.

Das in den Zalando-Farben gehaltene Paymill startet zunächst in Deutschland mit der Bezahlmethode Kreditkarte. Die Erweiterung des Service um andere gängige Bezahlmethoden sowie der Start des Angebots in weiteren Ländern seien bereits in Vorbereitung. Als erste Kunden nennt das Startup die Online Shops DieJeans.de (www.diejeans.de), Tailory.com (www.tailory.com), Flakegolf.de (www.flakegolf.de) und Mywineportal.com (www.mywineportal.com). Neben einer individuellen Integration in den Check-out-Prozess wirbt Paymill unter anderem mit einem einfachen Anmeldeverfahren und der Live Schaltung innerhalb von 48 Stunden.

Einfache Einbindung in die eigene Website

Wie Stripe präsentiert sich Paymill als technisch getriebenes Unternehmen: Die notwendigen Codeschnipsel erhält man gleich auf der Homepage zum testen – vergleichbar dem US-Vorbild sind nur wenige Zeilen dafür nötig. Auch das Preismodell ist nicht neu: 2,95 Prozent des Transaktionsbetrags plus 28 Cent je Transaktion entsprechen im Wesentlichen den von Stripe verlangten Gebühren von 2,9 Prozent und 30 US-Cent. Fehlgeschlagene Buchungen und der Gebrauch internationaler Kreditkarten sind bei Paymill kostenlos, eine Rückforderung kostet 18,75 Euro. Darüber hinaus berechnet Paymill dem US-amerikanischen Pendant folgend Performance-gebunden: So verzichte man auf Anmeldegebühren, monatliche Grundgebühren und andere versteckte Kosten, heißt es von dem Jungunternehmen.

Gegründet wurde die Paymill GmbH im Juni 2012 von Mark Henkel, Firmensitz ist München. Das Management-Team wird ergänzt durch Dr. Stefan Sambol und Jörg Sutara. Derzeit beschäftigt das Unternehmen nach eigenen Angaben 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, vorwiegend mit technischem Hintergrund.

Payment – nicht einfach, aber wichtig

Ganz einfach wird es Paymill nicht haben, das Thema Payment ist gerade in Deutschland beziehungsweise Europa ungemein komplex und sehr umkämpft. Demgegenüber winken hohe Umsätze Erträge, wenn die Umsetzung stimmt und ein internationaler Roll-out gelingt. Attraktiv werden Bezahl-Systeme insbesondere dadurch, weil an den Umsätzen anderer mitverdient wird: Je größer die Reichweite, desto besser die Umsätze.

Und besonders im E-Commerce-Bereich braucht nahezu jedes Unternehmen eine Payment-Lösung. Sowohl mit E-Commerce wie auch mit internationalem Roll-out haben die Samwer-Brüder und ihr Inkubator Rocket Internet in den vergangenen Jahren gute Kenntnisse angehäuft: Mit Zalando (www.zalando.de, Fashion), Home24 (www.home24.de, Möbel), dem Amazon-Ansatz (Elektro und Medien) sowie Glossybox (www.glossybox.de, Beauty) wurden und werden gleich mehrere E-Commerce-Ansätze weltweit aufgebaut. Mit Payleven (www.payleven.de) wurde zudem bereits ein Mobile-Payment-Anbieter gestartet – insgesamt könnte also im Hause Samwer ein durchaus interessantes Payment-Ökosystem entstehen.