SAP-Gründer Plattner: Ab in die Wolke

„Die Zukunft unseres Geschäfts“

Alles bereit für die Digitalisierung? Bei vielen deutschen Firmen hapert es noch etwas. Mit der Infrastruktur zum Beispiel. Über 30 Prozent der Unternehmen in Deutschland haben noch keinen Breitbandinternetanschluss. Und selbst dieser ist bei uns im internationalen Vergleich viel zu langsam. Auch bei der Software, mit der Betriebe gesteuert und verwaltet werden, gibt es noch dringenden Nachholbedarf. Den will SAP jetzt schnell aufholen.

Die neue Version der SAP Business Suite, genannt S/4Hana, ist nach Angaben des größten europäischen Softwarekonzerns aus dem baden-württembergischen Walldorf das geeignete Instrument für das digitale Zeitalter. Zehntausende Unternehmen in aller Welt verlassen sich bereits auf SAP. Jetzt soll alles noch schneller und moderner werden. SAP-Gründer Hasso Plattner sagt: „Das ist die Zukunft von SAP, die Zukunft unseres Geschäfts.“ Und er fügt hinzu: „Wenn das nicht funktioniert, sind wir tot. Schlicht und einfach tot. So einfach ist das.“

Die Applikationen können weiter auf Oracle-Datenbanken der Kunden, aber auch in der Cloud betrieben werden. Damit folgt SAP jüngeren Unternehmen wie Salesforce.com, Workday und NetSuite.

Vier Eigenschaften des umfangreichsten Updates der vergangenen Jahre sollen für eine bessere Zukunft sorgen:

1. Weniger Speicherplatz

SAP verspricht, dass S/4Hana nur noch ein Zehntel des Speicherplatzes der bisherigen Software benötige. Das hätte sich in mehreren Test erwiesen. Große Systeme und Speicherplätze würden überflüssig, Investitionen in Dateninfrastruktur würden in Zukunft übersichtlicher.

2. Größere Flexibilität

Durch einen schnelleren Datendurchsatz sei mehr Flexibilität möglich. Finanzplanungen, -kalkulationen und -abschlüsse sollen in Zukunft schneller funktionieren. Es seien keine Zwischenberechnungen mehr nötig. „Was-wäre-wenn“-Berechnungen sollen zu jedem Zeitpunkt und so oft der Kunde mag in Echtzeit möglich sein.

3. Intuitive Bedienung

Ganz egal, ob man in der Firma für Logistik, Marketing oder Sales zuständig sei – jeder Mitarbeiter erhalte eine personalisierte Sicht auf die für ihn relevanten Daten. Egal, ob er ein iPad, Smartphone oder einen Desktopcomputer nutze. So könne er schneller Entscheidungen treffen, die für seinen Bereich wichtig seien. SAP verspricht intuitive Bedienung und ein nutzerorientiertes Interface. Ohne, dass man sich lange in die neue Software einarbeiten müsse.

4. Mehr Analyse

In Zeiten von Big Data soll sichergestellt werden, dass Geschäftsdaten schneller verglichen und analysiert werden können. Dadurch seien schnellere Antworten auf geschäftsentscheidende Fragen möglich.

„Unsere Kunden müssen die digitale Transformation umarmen. Dafür brauchen sie flexible Systeme, die ohne großen Aufwand neue Prozesse möglich machen“, sagt Sven Denecken, Global Vice President of Co-Innovation und einer der Entwickler der neuen Software, für die 400 Millionen Zeilen Softwarecode neu geschrieben werden mussten.

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