Ein Nutzer schaut sich ICO-Angebote an.


Guten Morgen! Während wir geschlafen haben, ging woanders die Arbeit in der Startupszene weiter. Die Top-Themen:

Die US-Börsenaufsicht SEC warnte am Montag vor Initial Coin Offerings. Der Vorsitzende Jay Clayton sagte, dass Investments in die aufstrebende Assetklasse gegen das Bundeswertpapiergesetz verstoßen könnten. Auch sei der Anlegerschutz wesentlich geringer als auf den traditionellen Wertpapiermärkten, „mit entsprechend größeren Betrugs- und Manipulationsmöglichkeiten“. An ICO-Anbieter gewandt sagte Clayton, sie müssten sich bewusst sein, dass auch sie in vielen Fällen die Vorschriften für die Ausgabe von Wertpapieren einhalten müssten, wie beispielsweise die Registrierung bei der SEC.

Das Statement kam nur wenige Stunden, nachdem die SEC den 15-Millionen-ICO der Restaurant-Bewertungsapp Munchee aus San Francisco gestoppt hatte. Vergangene Woche verklagte die Behörde bereits die Organisatoren eines anderen Token-Sales wegen Betrugs. [Mehr bei Fortune, Coindesk]

„Die Erkenntnis, dass ich nicht der beste CEO der Welt bin, war extrem hart“, sagt Anyline-Mitgründer Lukas Kinigadner. Er überzeugte mit seiner Texterkennung zwar die Investoren, doch dann wurden die Geschäftszahlen dem Hype nicht gerecht. Mit uns spricht Kinigadner offen übers Scheitern und das Wiederaufstehen. [Mehr bei Gründerszene]

Und hier sind weitere Schlagzeilen der Nacht:

Ende einer Ära für Soylent: Der Mitgründer und CEO Rob Rhinehart, der das Nahrungsergänzungsmittel-Startup maßgeblich mit aufgebaut hat, tritt ab. Soylent hat für seine Astronautennahrung bisher knapp 75 Millionen Dollar Funding erhalten. [Mehr bei TechCrunch]

Nextdoor, ein soziales Netzwerk für Nachbarn, soll laut Insidern eine Finanzierungsrunde über 75 Millionen US-Dollar geschlossen haben. Die Bewertung liege dabei in einer Größenordnung von 1,5 Milliarden Dollar. [Mehr bei The Information]

Einige frühe Internetpioniere wie Apple-Mitgründer Steve Wozniak und HTML- und Web-Erfinder Tim Berners-Lee versuchen vehement, die US-Kommunikationsbehörde FCC davon abzuhalten, Netzneutralität abzuschaffen. Jetzt haben sie ihr Schreiben an den Kongress der Vereinigten Staaten noch einmal bestärkt. [Mehr bei Mashable, mehr zum Hintergrund der Debatte hier bei uns]

Ein weiterer Facebook-Manager spricht sich gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber aus. Chamath Palihapitiya, früher Facebook-VP für Nutzerwachstum, sagte, dass soziale Medien „die Kernfundamente des menschlichen Verhaltens untergraben“ und dass er „enorme Schuldgefühle“ empfinde, Werkzeuge entwickelt zu haben, die „das soziale Gefüge auseinanderreißen“. [Mehr bei Quartz, Gründerszene-Hintergrund]

Erinnert ihr euch noch an The Gawker? Die US-Klatschseite, die einst Peter Thiel gegen seinen Willen als homosexuell outete und dann Jahre später einen Sextape-Prozess gegen den Wrestler Hulk Hogan vor Gericht verlor, welcher wiederum von Thiel finanziert wurde, woraufhin der Gawker wegen der Millionenentschädigung insolvent ging? Ja? Nun, ehemalige Mitarbeiter haben jetzt eine Kickstarter-Kampagne gestartet, um The Gawker wieder auferstehen zu lassen. [Mehr bei TechCrunch]

Sechs Milliarden US-Dollar legte Apple bislang für Übernahmen auf den Tisch. In unserem Lesetipp auf Gründerszene geht es heute um die teuersten Deals, die der Konzern geschlossen hat. Denn neben Siri und Beats sind unter den Zukäufen auch viele Unbekannte.

Einen schönen Dienstag!

Eure Gründerszene-Redaktion

Bild: JOHN MACDOUGALL / Getty