Gamewheel-Team: CTO Christian Bittler (links) und Evgeni Kouris, CEO

Als Evgeni Kouris im Jahr 2012 Toywheel gründete, war die Idee simpel: Das Startup wollte eine Plattform bieten, auf der Eltern und ihre Kinder Do-It-Yourself-Anleitungen für das Basteln von Spielzeug finden konnten. Doch die Geschäftsidee ging nicht auf. Kouris und sein Team mussten feststellen, dass Kinder mittlerweile immer mehr digital spielen.

Also fokussierte sich das Berliner Jungunternehmen auf digitale Kinderspiele – und Augmented Reality. Der Grund: Kouris habe nicht gewollt, dass Kinder nur vor ihren Geräten versinken, sondern auch aktiv an digitalen Spielen teilnehmen, erzählte er in einem Interview mit Gründerszene.

Jetzt kommt der Toywheel-Gründer mit einem neuen Business-Fokus um die Ecke: Sein neues Startup Gamewheel konzentriert sich auf den B2B-Markt und bietet Agenturen und Firmen an, eigene digitale Spiele zu entwickeln. Diese Idee hat den Londoner Accelerator Seedcamp überzeugt: Im Dezember vergangenen Jahres pitchte Gamewheel auf der Berliner Seedcamp-Woche – und bekommt jetzt offiziell ein Investment.

Wie fühlst Du Dich, nachdem einer der erfolgreichsten Accelerators Europas in Gamewheel investiert hat?

Wir freuen uns sehr, ein Teil einer so tollen „Familie“ zu sein! In den letzten Wochen konnte das Seedcamp-Team uns bereits in einigen Fragen bei der Entwicklung unserer neuen Plattform Gamewheel unterstützen.

Was genau bringt Euch die Investition von Seedcamp?

Durch das Seedcamp-Mentoring können wir unsere Vision schneller verwirklichen. Das zugehörige Netzwerk schafft uns einen besseren Zugang zu Top-Investoren. Wir sind davon überzeugt, dass Seedcamp unsere Entwicklung noch mehr beschleunigen wird.

Was war das Wichtigste, das Ihr in den letzten Jahren gelernt habt?

Wir haben gelernt, dass digitale Spiele ein sehr effektives Medium sind, um Inhalte zu vermitteln. Erst haben wir angefangen eigene Augmented-Reality-Spiele für Kinder zu kreieren – dies ist aber sehr aufwendig und zeitintensiv. Ein eigenes Tool zur Entwicklung war deshalb der nächste logische Schritt. Auf diesem Weg haben wir festgestellt, dass wir deutlich mehr Leuten helfen können, wenn wir eine Technologie-Plattform wie Gamewheel schaffen und veröffentlichen. Mit der kann dann jeder mit nur ein paar Klicks selbst Spiele erstellen.

Rückblick ins Jahr 2012: Welchen Rat würdest Du Dir geben?

Bei der Gründung eines Startups muss man viele Herausforderungen meistern, die man nur schwer im Voraus einschätzen kann. Ich würde empfehlen, alle Risiken strukturiert nach und nach zu evaluieren und zu eliminieren, um schnell den „Product-Market-Fit“ zu erreichen.

Was war die größte Herausforderung?

Die größte Herausforderung für uns war, ein skalierbares Produkt zu finden, das dennoch mit unserer ursprünglichen Vision im Einklang steht. Wir sind nun sehr froh über die Chance, unsere ganze Erfahrung im Bereich der Spielentwicklung jedem zur Verfügung stellen zu können.

Erst Toywheel, dann digitale Spielzeuge, jetzt Gamewheel. Was ist passiert?

Man sagt ja auch: „Alle guten Dinge sind drei“. Allerdings haben wir dieses Mal lediglich eine 90-Grad Drehung gemacht, indem wir uns mehr auf die Technologie konzentrieren. Toywheel wird weiterhin als Games Studio existieren.

Bild: Gamewheel