Jens-Uwe Sauer (2.v.r.) und sein Team haben Permagold auf einer Streuobstwiese in Dresden gegründet

Ein Stück Acker als Kapitalanlage – das ist kein neues Konzept. Das Dresdener Startup Permagold hat jedoch einen modernen Ansatz entwickelt, um Geld aus einer landwirtschaftlichen Fläche schlagen zu können. Das Team rund um den Seedmatch-Gründer Jens-Uwe-Sauer hat eine Genossenschaft ins Leben gerufen, die Felder erwirbt und in Permakulturen umwandelt. Sowohl Privatpersonen als auch Großanleger können über Permagold fest verzinste Anteile an der Genossenschaft kaufen. 

„Über die Erträge der permakulturell bebauten Flächen wird langfristig und stabil die Rendite erwirtschaftet und an die Investoren gezahlt“, erklärt der Gründer das Geschäftsmodell. Permagold rechnet mit drei Prozent Festverzinsung und bis zu fünf Prozent Gesamtrendite. Allerdings sind die Flächen noch im Aufbau, sodass eine Gewinnausschüttung erst ab dem dritten Geschäftsjahr geplant ist.

Crowdinvestment mit Mitspracherecht

Nachdem mehrere Startups nach ihren Crowdfunding-Kampagnen über Seedmatch insolvent gegangen sind, hat Sauer das Unternehmen im Sommer verlassen. Permagold wurde im August von Sauer, Karl Kretschmer und Toni Kiel gegründet. Im November hat das Startup seine erste Finanzierungsrunde gestartet. Jeder kann sich mit Beiträgen ab 50 Euro beteiligen und in die Permakultur investieren. Pro Anteil wird so eine Fläche von 16 Quadratmetern bewirtschaftet. Bei Permagold sind die Mitglieder aber nicht nur stille Geldgeber wie beim Crowdinvesting, sondern haben auch ein Mitspracherecht. 

Sauer selbst hat 5.000 Euro in Permagold investiert, wie er NGIN Food erzählt. „Mir gehört an der Genossenschaft genau das, was ich vorher an Cash eingezahlt habe“, so der Gründer. Aktuell haben sich 100 Personen mit mehr als 66.000 Euro an Permagold beteiligt. Für 2018 wünscht sich der Gründer eine Summe von sechs Millionen Euro.

Das Konzept von Permakultur legt Wert auf natürliche Ökosysteme in der Landwirtschaft: keine Pflanzenschutzmittel, möglichst wenig Abfall und keine Monokulturen. Der Fokus liegt auf nachhaltigem Bio-Anbau. Das erste Projekt von Permagold ist ein Gewächshaus mit Shiitake-Pilzen sowie Kräuter- und Limonenseitlingen. Anschließend soll ein Feld mit Permakultur bestellt und Wasser aus einer Quelle im Naturschutzgebiet abgefüllt werden. Für diese drei Projekte veranschlagt Sauer 1,5 Millionen Euro. Die Mitglieder der Genossenschaft können die Bio-Lebensmittel dann zu Angebotspreisen im Hofladen vor Ort oder in Bio-Geschäften kaufen.

Bild: Permagold