Digitales Notizbuch für Ziele und Erfolge

Der Generation Y wird so einiges nachgesagt: der Drang nach Selbstbestimmung, Flexibilität, Mobilität. Aber auch Ziellosigkeit. Der Gründer des Selfcoaching-Software-Anbieters Selfster, Florenz Klasen, weiß aus Erfahrung, dass das nicht nur Klischees sind. Als der 27-Jährige während eines Auslandssemesters in England studierte, fing er deshalb an, seine Ziele und Erfolge auf einem Excel-Spreadsheet festzuhalten.

Dass das Führen eines solchen Journals auch einfacher und mobiler gehen müsste, beschäftigte Klasen. Knapp ein Jahr später, im Juli 2014, gründete er daraufhin zusammen mit Tobias Paulus das Hamburger Startup. Mit Selfsters Software sollen Nutzer die Möglichkeit haben, ihre Vorsätze in verschiedenen Kategorien, wie „Ich“, „Arbeit“ oder „Sozial“, festzuhalten. Diese können dann grafisch dargestellt und ausgewertet werden.

Da das Selbstmanagement ein sehr persönliches Thema ist, will Selfster keine Werbung in das Programm integrieren. Deshalb werde ein Abo knapp vier Euro im Monat kosten. Doch noch gibt es die Software nicht zu kaufen. Das Hamburger Unternehmen will die erste Version der Software erst Ende März launchen. Auch eine App ist für diesen Sommer geplant. „Wir haben uns für dieses Jahr vorgenommen, dass wir 1.000 Nutzer und unsere vollständige Marktreife erreichen“, so Klasen. „Bis Ende 2016 wollen wir dann voll durchstarten und bis zu 10.000 Mitglieder begeistern.“

Eine Crowdfunding-Kampagne läuft bereits seit Anfang Januar. Bis zum 5. März können Nutzer noch Geld investieren oder die Software vorbestellen. Bis jetzt sind mehr als 5.000 Euro zusammen gekommen.

Im vergangenen Jahr bekam das fünfköpfige Startup Kapital in unbekannter Höhe von Business Angel Christopher Nigischer, der dem Unternehmen auch Büroräume zur Verfügung stellt.

Weitere Mittel will Klasen erst einmal nicht einsammeln. Erst, wenn das Startup die ersten Nutzer und ein stabiles Business-Konzept habe, könne nach weiteren Finanzierungen gesucht werden. Klasen fürchtet: Eine zu frühe Finanzierung und der damit verbundene Leistungsdruck von außen könnten die Kernidee des Startups zerstören.

Foto: Selfster