Ein Gastbeitrag von TechCrunch-Autor Mike Butcher.

Man sollte meinen, dass Unternehmer bei all der Aktivität, die man in der Gründungswelt sieht, alltäglich sind. Tatsache ist, dass sie es nicht sind. Einer Umfrage zufolge sind in den USA etwas mehr als einer von zehn Erwachsenen unternehmerisch tätig. Wenn wir das auf den Rest der Welt hochrechnen, sind nur zehn Prozent der Weltbevölkerung Unternehmer.

Außerdem wissen wir, dass die meisten Startups scheitern. Eine andere Studie der Universität von Michigan fand heraus, dass 70 Prozent der Unternehmer es nicht noch einmal mit dem Gründen versucht haben, wenn sie zuvor damit einmal gescheitert waren. Die restlichen 30 Prozent probierten es mehr als einmal. Ein ziemlich kleiner Wert.

Was hat das alles zur Folge? Nun, es bedeutet, dass es ein einsames Geschäft sein kann, wenn man Unternehmer ist. Und es gibt große Höhen und Tiefen, wenn man dieses Abenteuer unternimmt.

Bei meinen Reisen durch Europa unterhielt ich mich mit Startups und stellte fest, dass es einige Besonderheiten gibt, die diese Serienunternehmer von anderen Unternehmern unterscheidet.

Aggressives, bewusstes Zeitmanagement, um alle Themen zu jonglieren; die Fähigkeit, schnell ein Geschäft zu skalieren; strategische Beziehungen aufzubauen; neugierig zu bleiben; und schließlich zu wissen, wann man sich entweder anpasst oder auf die nächste Sache konzentriert. Dieser letzte Punkt ist entscheidend.

Eine der Fallen, in die Serienunternehmer oft tappen, ist die Notwendigkeit, den „Schein aufrechtzuerhalten“. Sie laufen auf Konferenzen herum, um ihre Startups zu bewerben und mit anderen Unternehmern zu feiern. Aber in ihren Herzen wissen sie, dass etwas nicht funktioniert. Irgendwas läuft falsch. Vielleicht schaffen sie es nicht, das Geld aufzutreiben, das sie brauchen. Vielleicht haben sie Probleme mit ihren Mitarbeitern, womöglich können sie sie nicht motivieren und auf dem richtigen Weg halten.

Es ist daher unglaublich wichtig, dass Unternehmer alles, was sie tun, genau überprüfen – und sich ihrer Handlungen bewusst sind. In gewissem Maße können Mentoren hier helfen. Diese unterscheiden sich von Beratern. Mentoren sind am Besten, wenn sie sich sowohl außerhalb des Unternehmens als auch außerhalb des direkten Kollegenkreises befinden. Einige Unternehmer sind großartig darin, alles selbst für sich herauszufinden. Aber die meisten von uns können ab und zu auch mal einen Rat von außen gebrauchen.

Ein anderer Weg, wie Unternehmer erfolgreich sein können, ist durch Transparenz. Ich finde es oft seltsam, Gründer zu treffen, die sehr geheimnisvoll sind. Je mehr ihr eure Reise teilt, desto mehr Unterstützung erhaltet ihr von Freunden und der Community.

Transparenz beeinflusst dann auch, wie wir mit dem Scheitern umgehen. Fürchtet ihr das Versagen? Was die Startup-Community zu diesem Thema regelmäßig debattiert, ist oft ein wenig seltsam. Die Leute sagen zwar, dass man das Scheitern feiern müsse! Doch die Realität ist, dass das niemand wirklich tut.

Aber was ihr tun könnt, ist zu feiern, dass ihr etwas hinbekommen könnt, nachdem ihr merkt, dass ihr etwas falsch gemacht habt! Es ist richtig, keine Angst vor dem Scheitern zu haben. Aber es ist noch besser, Entscheidungen nicht zu bereuen, sondern sich zu fragen, was man hätte tun können, um etwas gut hinzukriegen.

Stoppt beim ersten Anzeichen von Bedauern, was ihr tut, und findet heraus, was ihr tun könnt, um die Dinge zu ändern. Scheitern ist immer dann möglich, wenn ihr die Umstände nicht beeinflussen könnt. Aber Bedauern ist etwas, das ihr selbst in Angriff nehmen könnt.

Hast du deine Angestellten schlecht behandelt? Hast du deine Investoren verarscht? Handelt richtig und ihr werdet mit Sicherheit harte Zeiten überstehen.

Bild: Getty Images/Hero Images; Hinweis: Aus dem Englischen übersetzt von Georg Räth