Die beiden Köpfe hinter ShareTheMeal: Bernhard Kowatsch und Sebastian Stricker

Die Macher von ShareTheMeal wollen mit ihrer Non-Profit-App den Hunger in der Welt bekämpfen. Der App-Nutzer kann mit wenigen Klicks Geld spenden. Für 40 Cent können Mahlzeiten mit Schulkindern in Entwicklungsländern „geteilt“ und die Kinder somit für einen Tag ernährt werden.

Die Idee zu ShareTheMeal entstand während eines Sabbaticals, das Sebastian Stricker und Bernhard Kowatsch während ihrer Arbeit beim UN World Food Programme (WFP) nahmen. „Ausgangspunkt war, dass es eigentlich für die meisten von uns unglaublich billig ist, ein Kind – das sonst nichts zu essen hat – einen Tag lang zu ernähren“, so Stricker. „Als wir dann noch verstanden haben, dass es 20-mal so viele Smartphone-User wie hungernde Kinder gibt, war die Idee für die App geboren.“

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Entwickelt wird ShareTheMeal seit Anfang 2014, ab April saßen Stricker und Kowatsch für drei Monate im Accelerator-Programm von Plug and Play. Danach wurde alles für eine Gründung vorbereitet, doch kurz bevor beide die passenden Unterlagen für eine gemeinnützige GmbH beim Notar unterschreiben, kommt alles anders: Im August 2014 wurde das Projekt vom WFP übernommen. „Es war von Anfang an nicht klar, dass wir für WFP entwickeln“, so Stricker. Gleichzeitig sei es aber eine der Optionen gewesen. „Wir hatten mit ShareTheMeal nie das Ziel, reich zu werden“, so Stricker. „Aber wir wollten groß werden. Und das können wir mit dem WFP hoffentlich besser erreichen.“

Die gespendeten Mahlzeiten werden von der UN-Organisation vor Ort verteilt. Finanziert wird ShareTheMeal über mehrere Kanäle: Neben dem WFP sind das private Unterstützer und Unternehmen. Bereits vor der WFP-Übernahme sammelten Stricker und Kowatsch 75.000 Euro von Privatinvestoren ein. Wäre WFP keine Option gewesen, hätten die beiden nach einem anderen Partner gesucht, der ebenfalls Mahlzeiten in Entwicklungsländern verteilt.

Nun launcht ShareTheMeal auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die iOS- und Android-Version ist in Deutsch und Englisch verfügbar. Ein globaler Rollout sei für die nächsten vier bis acht Wochen geplant, so Stricker. Die vergangenen vier Wochen befand sich die App in einer Testphase. In der Zeit konnten Stricker und Kowatsch bereits 13.000 Nutzer und über 125.000 geteilte Mahlzeiten registrieren.

Bisher fokussiert sich die App darauf, Schulkindern im afrikanischen Lesotho zu helfen. Ob das Programm auch in anderen Ländern ausgerollt werden soll, ist laut Stricker noch nicht klar: „Zunächst müssen wir einmal Lesotho schaffen. Sobald das erreicht ist, entscheiden wir auf der Basis von Need und Implementierbarkeit.“

Bilder: Share the Meal, Hinweis: Axel Springer ist Gesellschafter der Business Insider Deutschland GmbH, dem Medienhaus von Gründerszene. Weitere Informationen zu Business Insider findet ihr hier: www.businessinsider.de/informationen/impressum.