Silicon Valley Trends Valora

Zukunftsaussichten am Horizont des Silicon Valley

Wie werden wir leben, fahren und einkaufen? Welche Erkenntnisse lassen sich daraus ableiten? Mit diesen Fragen befasst sich das Digital Innovation Team von Valora, das mit einem Innovation Lab im Silicon Valley vertreten ist. Mit dieser Präsenz will die Covenience- und Food-Service-Anbieterin, die rund 2.500 Läden an hochfrequentierten Standorten im deutschsprachigen Europa hat, intensiv Kontakte ins lokale Ökosystem knüpfen – und so stets darüber im Bilde sein, was die Zukunft bringt.

Was kam bisher aus den Analysen heraus, das heißt, was sind die kommenden Trends?

1. Konnektivität in den eigenen vier Wänden wird zum digitalen Vertriebskanal für Händler

Der Markt rund um Smart Homes verzeichnet derzeit ein starkes Wachstum. Während sich bisher hauptsächlich Early Adopters mit dem Thema befassten, bereitet man sich nun Schritt für Schritt auf die Eroberung des Massenmarkts vor. Es wird erwartet, dass in den USA bis 2020 mehr als 100 Millionen Haushalte mindestens ein Smart Home-Gerät haben werden. Diese bieten Unternehmen eine ganze Palette an Interaktionsmöglichkeiten mit ihren Kunden und werden das Einkaufserlebnis revolutionieren.

Firmen im Silicon Valley sind von diesem Szenario überzeugt und entwickeln derzeit die Zukunft des Homeshoppings: Bald kümmert sich der Kühlschrank selbst darum, dass das Lieblingsbier im Kühlschrank kalt ist, wenn Gäste kommen. Die Pad-Maschine wird nicht mehr zulassen, dass man morgens ohne Kaffee dasteht. Und bevor man von einem defekten Licht überrascht wird, ist die passende Glühbirne schon unterwegs. Diese technologischen Entwicklungen bieten dem Einzelhandel ein enormes Potenzial: Smart Home-Geräte als ein neues Standbein.

Vielen amerikanischen Unternehmen ist das nicht entgangen und sie setzen deswegen alles daran, die Möglichkeiten voll auszuschöpfen. Walmart als weltweit größter Einzelhändler hat vor kurzem eine Partnerschaft mit Google angekündigt, um mehrere Tausend Produkte anzubieten. Zahlreiche Bestellungen von Waschmittel bis Lego können bald per Spracherkennung über Google Assistant abgewickelt werden.

2. Mobilität wird zum Gratis-Service

Autonomes Fahren ist ein Schwerpunkt der Entwicklungsarbeit im Silicon Valley. Obwohl vollautomatisiertes Fahren wohl noch fünf bis acht Jahre in der Zukunft liegt, kann man sich bereits jetzt die massiven Veränderungen in der Verkehrslandschaft unserer Städte vorstellen. Der Wandel hin zum autonomen Fahren wird drei wesentliche Auswirkungen haben:

Erstens: Fahrzeugführer werden überflüssig. Die Automobilindustrie könnte zum wichtigsten Mobilitätsdienstleister aufsteigen, indem sie ihre eigenen Fahrzeugflotten auf Abruf anbieten.

Zweitens: Die Bezahlung pro Nutzung wird günstiger als der Besitz eines eigenen Fahrzeuges. Entsprechend werden wir uns für das Reisen innerhalb von Städten ausschließlich auf die geteilte Infrastruktur verlassen, die sich dem aktuellen Bedarf anpasst.

Drittens: Durch selbstfahrende Autos kann nahezu jeder in den Mobilitätsmarkt einsteigen – daher ist dies auch der wahrscheinlich wichtigste Punkt. Autohersteller werden ihre Flotten an Städte, Fluglinien, Bahnunternehmen, Autovermietungen, Einzelhändler und natürlich auch an IT-Großunternehmen vermieten, die ebenfalls ein Interesse daran haben, den Mobilitätsmarkt aufzumischen.

Welche Auswirkungen sind in der Marktlandschaft zu erwarten? Viele Angebote, wenig Nachfrage und sinkende Preise. In San Francisco ist dies bereits absehbar – die Mobilitätskosten in der Stadt sind um bis zu 85 % gesunken. Mobilität könnte zu einem kostenlosen Service werden, aus dem interessante Geschäftsmodelle entstehen. Bereits bestehen Ideen, um beispielsweise Kunden gratis zu Läden zu fahren, wenn sie sich bereit erklären während der Fahrt online einzukaufen.

3. Virtuelle Assistenten werden zu Gatekeepern

In den letzten Jahren sind beträchtliche Ressourcen in die Entwicklung von virtuellen Assistenten geflossen. Obwohl Alexa, Siri und Google Assistant noch immer in den Kinderschuhen stecken, gewinnen die Smart Home-Geräte immer mehr an Bedeutung. Vieles ist bereits heute möglich – von der Bestellung einer Pizza, über den Anruf einer Mitfahrgelegenheit bis hin zur Steuerung der Heizung. Einige virtuelle Assistenten sind so gestaltet, dass sie dabei Emails, Kalendereinträge oder Aufenthaltsorte berücksichtigen. Diese Daten ermöglichen es dem Assistenten, genau zu erkennen, welche Produkte der Kunde wann benötigt.

Die weitere Personalisierung könnte die virtuellen Assistenten zu Gatekeepern machen, die Kommunikation von Händlern nur dann weiterleitet, wenn sie für die  Kunden relevant ist. Schließlich weiß der Assistent ja, dass ein Paar neue Schuhe erst vor einigen Tagen gekauft wurden und daher kein Bedarf an einem neuen Paar besteht. Somit müssen Einzelhändler mit virtuellen Assistenten interagieren, um sie davon zu überzeugen, dass sie eine relevante Werbebotschaft zu überbringen haben. Das Verhältnis der Gatekeeper und Einzelhändler könnte jedoch auch kooperativ gestaltet werden. Die virtuellen Assistenten könnten dabei das Internet nach relevanten Produkten und Angeboten durchsuchen. Wenn sie ein Produkt finden, dass den richtigen Kriterien entspricht, fügen sie es automatisch dem Warenkorb hinzu – etwa wenn der Lieblingsorgangensaft im lokalen Supermarkt gerade preisreduziert ist.

Valora auf Trend-Watch

Bis diese Technologien vollständig in unseren Alltag integriert sind, wir es noch einen Moment dauern. Es ist jedoch spannend zu sehen, wie weit sich die Technologien in kurzer Zeit entwickelt haben. Die genaue Beobachtung der neusten Innovationen und Trends ermöglicht es Valora, sich frühzeitig auf Veränderungen im digitalen Zeitalter vorzubereiten.

Valora ist Teil des Swiss Innovation Outpost – ein Zusammenschluss von Schweizer Traditionsunternehmen, die Startups, die in die Schweiz expandieren wollen, einen Zugang zu etablierten Unternehmen zu bieten.

 

Artikelbild: Atieqah Nabila / Eyeem.com