Unterstützer demonstrierten 2015 vor dem Gericht, in dem der Silk-Road-Prozess stattfand.

Ein Ex-Agent des US-Geheimdienstes Secret Service ist im Silk-Road-Fall nach Angaben von Reuters erneut verurteilt worden. Zuvor hatte ein Gericht eine sechsjährige Haftstrafe für den 35-jährigen Shaun Bridges angeordnet, weil er während der Untersuchung des Online-Drogenmarktes Silk Road Bitcoins gestohlen hatte. Damals zweigte der Ermittler 800.000 Dollar in Kryptowährung ab und überwies sie auf sein eigenes Konto. Der Beschuldigte leugnet die Tat nicht.

Bevor er nun aber diese Strafe antreten konnte, wurde eine weitere Haftstrafe von zwei Jahren verhängt. Zudem muss Bridges rund zehn Millionen Dollar in Bitcoins zurückzahlen. Das District-Court-Richter Richard Seeborg in San Francisco sah es am vergangenen Dienstag als erwiesen an, dass der Angeklagte der Geldwäsche schuldig sei. Er habe sich selbst nach einer ersten Verhaftung noch einmal 1.600 Bitcoins aus einem Wallet der Regierung überwiesen. Seit damals ist der Wert von ursprünglich 359.000 Dollar auf über 10 Millionen Dollar gestiegen. Bridges hatte nach dem zweiten Bitcoin-Diebstahl und vor Antritt seiner Haftstrafe versucht, aus den USA zu fliehen.

Bei den Ermittlungen gegen den Silk-Road-Gründer Ross Ulbricht hatte sich Bridges als Auftragsmörder ausgegeben und angeboten, einen Informanten der Behörden zu töten. Dafür hatte ihm Ulbricht Bitcoins überwiesen. Der US-Agent war 2015 zusammen mit anderen Ermittlern festgenommen worden. Seinen Kollegen wurde unter anderem Erpressung, Geldwäsche, Strafvereitlung und Diebstahl vorgeworfen. Silk-Road-Gründer Ulbricht bekam 2015 Lebenslänglich.

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Bild: Getty / Spencer Platt