Die eigene Geschäftsidee vor potenziellen Geldgebern und anderen Interessierten zu pitchen, ist eine der Fertigkeiten, die jeder Gründer beherrschen sollte. Und da ein Fahrstuhl ein reichlich ungeeigneter Ort dafür ist, haben junge Startups im Format „Frischlingsfragen“ von nun an die Möglichkeit, sich und ihr Geschäftsmodell kurz und präzise vorzustellen: Gründerszene stellt zehn Fragen, und dieses Mal antwortet SlidePresenter (www.slidepresenter.com).

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Wer steckt hinter dem Unternehmen und wann wurde es gegründet?

Ideengeber und Initiator von SlidePresenter ist Sebastian Walker. Er entwickelte die Technologie seit 2008 bis zur Marktreife im Jahre 2010 innerhalb des 2006 von ihm ebenfalls gegründeten Beratungsunternehmens, Accalue GmbH. Zuvor war der Diplom-Betriebswirt im Rahmen diverser Beratungsmandate bei Banken und Verlagen unter anderem für ein weltweit tätiges Beratungsunternehmen im Einsatz. Hier entwickelte Sebastian Walker unter anderem zahlreiche innovative Online-Geschäfts- und Mehrwertmodelle für seine Kunden.

Die heutige SlidePresenter GmbH wurde durch Sebastian Walker, Geschäftsführer, und Julian Vicari, Prokurist im Juni 2011 gegründet. Julian Vicari baute unter anderem den Bereich E-Commerce einer international führenden Autovermietung auf und leitete diesen mehrere Jahre. Julian Vicari besitzt daher umfangreiche Erfahrungen sowohl in der Konzeption, dem Aufbau und dem Management von komplexen E-Commerce-Plattformen als auch im Bereich des Online-Marketing.

Wieviele Mitarbeiter habt ihr?

SlidePresenter wächst stetig – momentan haben wir 20 Mitarbeiter On- und Offshore.

Wie seid ihr auf eure Idee gestoßen?

Im Rahmen zahlreicher Webcast- und Webinar-Projekte für Banken und Verlage in der von Sebastian Walker gegründeten Accalue GmbH fielen ihm zuerst zwei Missstände auf:

  • Mangelnde Verfügbarkeit für Tools zur Erstellung und Bereitstellung von on-demand-Vorträgen/-Schulungen
  • Die hohe Abhängigkeit der Unternehmen von Agenturen, da das Management der on-demand-Inhalte sehr komplex war

Insbesondere wurde ihm bewusst, dass die zu dieser Zeit am Markt verfügbaren erschwinglichen Lösungen, wie die reine Übertragung eines Sprechervideos oder einer Präsentation, nur einen Teil des ursprünglich gehaltenen Vortrages oder Trainings wiedergeben konnte und der andere Teil verloren ging. Dies führte Sebastian Walker zu der Idee einer webbasierten Lösung, mit der Kunden Online-Präsentationen mit ein paar Mausklicks in einem innovativen Format – Sprechervideo mit synchroner Präsentation – produzieren und veröffentlichen können.

Weiter wurden Sebastian Walker nach ersten Marktanalysen auf der einen Seite die enormen Einsparpotenziale eines Unternehmens und auf der anderen Seite die zahlreichen Geschäftsmodelle Out-of-the-box, die eine solche Lösung ermöglicht, bewusst. Somit war der Startschuss für die Entwicklung von SlidePresenter gefallen.

Was ist euer USP und was macht ihr anders als alle anderen?

Die Einzigartigkeit des Konzepts liegt in der webbasierten Software-Suite, die den Gesamtprozess, von der Produktion über die Veröffentlichung bis hin zur Vermarktung, webbasiert abdeckt und so eine komfortable, kostensparende Bearbeitung ermöglicht. Im Unterschied zu Konkurrenzprodukten ist das Konzept voll modularisiert, kann also Vorleistungskomponenten (Videoaufnahmen) vom Kunden annehmen, es werden keine proprietären Aufnahmegeräte oder –plugins genutzt.

Des Weiteren bietet SlidePresenter die Technologie für zahlreiche Out-of-the-box-Geschäftsmodelle, wie zum Beispiel die Vermarktung von Inhalten, Leadgenerierung oder Couponing. Dabei ist das Format benutzerfreundlicher als eine physische Live-Präsentation vor Ort. User können innerhalb von Präsentationen navigieren, Passagen überspringen und mit Hilfe des Inhaltsverzeichnisses an beliebige Stellen springen.

Vollbildmodus (Video groß, Folien groß, beides groß) und weitere Features wie die Verlinkung auf Inhalte im Web direkt aus dem Vortrag bereichern das Multimediaerlebnis. Dies sorgt für mehr Aufmerksamkeit und mehr Nachhaltigkeit.

Wer sind Eure Hauptkonkurrenten?

Ein direkter Konkurrent, der ebenfalls den gesamten Prozess abdeckt, existiert nicht. Lediglich in Teilbereichen von SlidePresenter, wie der Darstellung in ähnlichen Formaten, oder der Vermarktung von Inhalten existieren Mitbewerber. Das heißt, Mitbewerber bieten zum Beispiel eine Plattform für die Vermarktung von Inhalten an (Lecturio (www.lecturio.de)), bieten aber keine Software für die Vortragsproduktion. Andere Mitbewerber (Sonic Foundry (www.sonicfoundry.com)) bieten ähnliche Formate, allerdings mit hohen Setup-Kosten für Hard- und Software und ohne die webbasierte Software, mit der der Kunde kostengünstig und einfach die Vorträge online bereitstellen und managen kann.

SlidePresenter bietet alle Instrumente, um Umsatz- und Kosteneinsparungspotenziale global zu realisieren: Kongressveranstalter, Seminaranbieter und Trainer können die gespeicherten Inhalte über die integrierte Verkaufsfunktion direkt vermarkten, Unternehmen können SlidePresenter für effiziente, flexibel abrufbare Trainings und Produktschulungen verwenden. Somit ist sowohl der Kundennutzen als auch der Zuschauernutzen durch die zeit- und ortsunabhängige Abrufmöglichkeit optimal gegeben.

Wie funktioniert euer Geschäftsmodell?

Das Geschäftsmodell besteht aus drei verschiedenen Umsatzbereichen. 1. Monatliches Entgelt für die Nutzung der Plattform. Hierin enthalten ist die webbasierte Software zur Produktion, Veröffentlichung und Vermarktung von Vorträgen, das Hosting und das Streaming der Vorträge. Natürlich gibt es eine Reihe von Zusatzoptionen wie Mediatheken, Channels etcetera. 2. Provisionen für Präsentationsverkäufe über den Marktplatz. Bei diesem Nutzungsszenario entfällt die monatliche Gebühr für die Nutzung der Plattform und SlidePresenter geht mit dem Kunden ins Risiko. Bei erfolgreichem Verkauf erhält SlidePresenter 30 Prozent Provision des Umsatzes.

Ansonsten: Optionales Servicegeschäft. Einige unserer Kunden bevorzugen den Full-Service. So bietet SlidePresenter optional die Vortragsaufzeichnung, die Nachbearbeitung der Videos sowie die Produktion der Vorträge an.

Wie groß ist das Marktpotential?

Das Marktpotenzial im Bereich der Veranstaltungsnachbereitung liegt in Deutschland bei zwei Milliarden Euro, drei Milliarden in Europa und sechs Milliarden in den USA. Für den Bereich E-Learning liegt das Martkpotenzial weltweit bei vier Milliarden Euro. Für den Handel mit Vorträgen gibt es noch keine validen Zahlen, da der Markt erst entsteht. Wir gehen von einem vier-Milliarden-Markt für Europa und die USA im Jahr 2016 aus.

Wer ist der Investor?

Deutsche Family Offices, die nicht namentlich genannt werden möchten, bilden die Hauptinvestoren.

Gibt es etwas, das euch noch fehlt? Ein Mitarbeiter, ein Investor oder ein Büro?

Wir suchen zurzeit Vertriebsmitarbeiter aus dem Corporate-Sales-Umfeld. Aktuelle Stellenausschreibungen finden Interessierte immer hier.

Wo steht ihr heute in einem Jahr?

Ziel ist es, den starken Wachstumskurs beizubehalten und unsere Zielgruppen und Zielmärkte zu erweitern. So sind wir dabei, unsere ersten Kunden in den USA und UK zu gewinnen. Das europäische Ausland und die USA sind unsere mittelfristigen Zielmärkte, in die wir vorstoßen wollen. Da die Zufriedenheit unserer Kunden unser oberstes Gebot ist, legen wir hohen Wert auf Qualität.

Dies spiegelt sich wiederum in der konstanten Optimierung unserer Software und unseres umfangreichen Serviceangebots wieder. So haben wir zum Beispiel eine Akademie gestartet, in der Unternehmen ihre Mitarbeiter schulen können, professionell Videos aufzuzeichnen. Dann sinken die Herstellungskosten für Online-Präsentationen und die Eintrittshürde wird geringer.