Risiko, Innovation, Digitalisierung? Wenn von alteingesessenen, deutschen Firmen die Rede ist, werden solche Schlagworte nur sparsam verwendet. Eher kommen Werte wie Verlässlichkeit, Qualität, Tradition zur Sprache. Das ist zum Beispiel bei Miele, Vaillant oder WMF so. Diese Unternehmen sind oft älter als 100 Jahre. Im vergangenen Geschäftsjahr machte zum Beispiel Miele rund vier Milliarden Euro Umsatz und beschäftigt derzeit weltweit 20.000 Mitarbeiter.
Den Erfolg hat sich das Unternehmen mit Beständigkeit und Erfindungsreichtum hart erarbeitet. Doch wie bekommt man jetzt die Kurve in die digitale Wirtschaft? Miele hat im vergangenen Jahr sein Investitions-Vehikel Miele Venture Capital vorgestellt. Damit will man Risikokapital in Startups stecken. Ende 2017 hat man außerdem gemeinsam mit Traditionsfirmen wie Dornbracht, Gira, Poggenpohl, Vaillant und WMF den Universal Home Accelerator ins Leben gerufen. Speziell für die Themen Smart Home, Smart Living und Intelligent Buildings. So wollen sich die beteiligten Firmen Innovationen ins Haus holen.
Lösungen für digital vernetztes Wohnen
Das Accelerator-Programm mit Sitz in Dortmund und Essen richtet sich an Startups, Entwickler und Ingenieure, die sich mit Lösungen für digital vernetztes Wohnen beschäftigen. Drei Monate lang werden diese Teilnehmer von erfahrenen Mentoren und Experten unterstützt. Auf eine Gegenleistung in Form von Unternehmensanteilen verzichtet der Accelerator. Dafür gibt es eine Präsenzpflicht. Mindestens zwei Tage in der Woche sollten sich Teilnehmer vor Ort aufhalten. Auf der Website kann man sich bis zum 18. Februar noch bewerben.
Gegründet wurde das Netzwerk 2007. Es bietet eine Plattform für seine Mitglieder, um untereinander zu kommunizieren, interdisziplinär zu arbeiten und innovative Ideen zu entwickeln. Aus der Zusammenarbeit der Mitglieder sind bereits konkrete Projekte entstanden. Unter anderem wurde so der Universal Home Tisch entwickelt – eine Designstudie zum Esstisch von Morgen, bei dem Tisch und Gebäudetechnik kommunizieren.
