Darf sich über frisches Geld freuen: das Team von Horizn Studios

Das Smart-Lugagge-Startup Horizn Studios sammelt erneut Millionen ein. Das Geld stammt von den Alt-Investoren, neben Project A Ventures sind darunter Vorwerk Ventures, Monkfish Equity und U-Start. In dieser Runde erstmals mit an Bord ist das Familiy Office Perpetual Ventures, ein internationaler Early Stage Investor. Wer genau dahinter steckt, ist nicht bekannt. Auch Horizn Studios wollte auf Nachfrage von Gründerszene dazu keine Angabe machen. Insgesamt sammelte Horizn Studio damit Wagniskapital in Höhe von 15 Millionen Euro ein, 12 davon in der Series A.

Die letzte Kapitalspritze hatte das Startup vor rund einem Jahr erhalten, damals floss ebenfalls ein Millionenbetrag. Mit dem frischen Geld solle die Expansion des Startups weiter vorangetrieben werden, heißt es. Mittlerweile werde die Hälfte des Umsatzes außerhalb der DACH-Region generiert.

Verkauft werden die smarten Trolleys und das Reisezubehör bisher über den Online-Shop und einem Store in Berlin, weitere seien in Planung, kündigt das Startup an. Noch in diesem Jahr solle ein Shop in London eröffnen, auch Pop-up-Stores seien denkbar, so eine Sprecherin gegenüber Gründerszene.

Smarte Koffer haben ihren Preis

Beim Start in 2015 hatte sich das Startup zunächst überwiegend auf den Verkauf von herkömmlichen Taschen, Koffern und Rucksäcken beschränkt. Seit Ende 2016 sind auch die smarten Koffer (Kostenpunkt regulär 239 bis 399 Euro) erhältlich, in denen eine Powerbank und ein USB-Anschluss zum Aufladen des Smartphones integriert sind. Für knapp 100 Euro zusätzlich kann ein GPS-Tracking-Modul erworben werden, mit dem über eine auf dem Smartphone installierte App der Standort des Koffers nachverfolgt werden kann. Laut Onlineshop ist dieses derzeit allerdings nicht lieferbar, Gründe nannte das Startup dafür nicht. Nur so viel: Im Sommer werde eine neue Generation mit erweiterter App gelauncht.

Im März sollen Reisende außerdem den vom Startup entwickelten Travel Assistant kaufen können, eine Art digitaler Concierge. Über das Tool seien unter anderem Buchungen, Tischreservierungen und Flugumbuchungen möglich, kündigt das Unternehmen an.

Investoren hoffen auf hohe Margen

Gegründet wurde Horizn Studios im Jahr 2015 von Stefan Holwe und Jan Roosen. Das Team arbeitet überwiegend von Berlin aus, einige Mitarbeiter sind in New York, Hong Kong, Florenz und Paris tätig. Mit Blick auf das vergangene Jahr zeigt sich Gründer Holwe voll zufrieden. 2017 sei der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 400 Prozent gestiegen.

Horizn Studios sieht sich als Vertical Commerce Brand und damit in einer Reihe von Warby Parker, das Brillen verkauft, und dem gehypten Matratzen-Startup Casper. Wie die hohen Bewertungen von Casper und Co. zeigen, sind die E-Commerce-Firmen, die sich vor allem an eine junge Zielgruppe richten, bei Investoren beliebt. Das Geschäftsmodell verspricht eine hohe Marge. Entscheidend für den Erfolg ist die Ausschaltung von Zwischenhändlern und Handelsketten. Damit können die Vertical Commerce Brands die gesamte Wertschöpfungskette kontrollieren, die Margen für die Mittler fallen weg – und bleiben somit bei den Unternehmen.

Bild: Horizn Studios / Julia Zierer