Smartbusinessplan
Smartbusinessplan Zwei der SmartBusinessPlan-Macher, Jan Evers und Johannes Pankoke, im Interview

Wer seid Ihr und was macht Ihr?

Hinter SmartBusinessPlan stehen zwei Unternehmen, das Hamburger Beratungsunternehmen evers & jung und die Berliner Softwareschmiede individee GmbH.

Seit 2001 berät evers & jung unter anderem Akteure der Wirtschaftsförderung zu innovativen Förder-, Beratungs- und Vertriebslösungen. Für sie betreut evers & jung auch häufig Existenzgründer und Selbständige, die vor der Herausforderung stehen, einen gut durchdachten und strukturierten Businessplan zu erstellen. Die individee GmbH ist Technologiepartner für junge Unternehmen und Startups.

Unsere Idee war, den wichtigen Schritt der Entwicklung eines Businessplans so einfach wie möglich zu gestalten. Einfach in der Anwendung, zeitsparend und flexibel sollte das Endprodukt sein. Individee entwickelte eine „SaaS-All-In-One“-Lösung, die eine Integration von Zahlen- und Textteil ermöglicht. Diese Integration von Zahlen und Text sowie die Möglichkeit, automatisiert aussagekräftige Diagramme erstellen zu lassen, helfen dem Gründer, Zahlen und Inhalte gleichzeitig strukturiert und individuell darzustellen.

Wie seid Ihr auf Eure Idee gestoßen?

Nach unserer Kenntnis gibt es derzeit keine Businessplan-Software auf dem deutschen Markt, die sich nach den individuellen Anforderungen an Existenzgründer in Deutschland richtet. Bei vielen Gründern sieht es zu Beginn des Schreibens so aus: Sie suchen stundenlang im Internet nach Vorlagen, Tipps, Berechnungshilfen, Beispielplänen. Und dann beginnt das Puzzlespiel. In diesem Wust von Umsonst-Vorlagen verliert der Gründer die Orientierung.

Wir wollten gleich von Anfang an alles in einem Guss online anbieten. Die Vorteile von SmartBusinessPlan liegen besonders in der Integration von Text und Zahlen, einer intelligenten Führung bei der Erstellung des Businessplans, zum Beispiel Unterstützung beim Erstellen des Zahlenteils, speziell der Liquiditäts-Planung oder dem Ausfüllen von wichtigen Punkten wie der Zielgruppendefinition, sowie einer zukünftig erhältlichen umfangreichen Plausibilitätsprüfung.

Was ist Euer USP und was macht Ihr anders als alle anderen?

Wir wissen, worauf Kapitalgeber achten und was Gründer für eine erfolgreiche Gründung brauchen. Beide sind seit vielen Jahren unsere Kunden. Auf dieser Basis haben wir reduziert, strukturiert, verbessert. Seit einigen Wochen zeigen wir das Produkt und bekommen positives Feedback von Gründern und Banken. Der große bürokratische Teil der Unternehmensgründung wird durch SmartBusinessPlan wesentlich automatisiert.

Wie funktioniert SmartBusinessPlan?

SmartBusinessPlan führt den Gründer durch alle wichtigen Punkte. Durch eingebaute Plausibilitäts-Checks (zum Beispiel: Stimmt die Höhe des beantragten Fremdkapitals mit der Liquiditätsplanung überein?) und automatische Kalkulationen von einfach verständlich abgefragten Zahlen verhindern wir handwerkliche Fehler. Geldgeber wie Banken oder Sparkassen haben jeweils eigene Vorgaben, wie ein Businessplan auszusehen hat. Mit Hilfe von SmartBusinessPlan kann man viele Vorgaben einhalten und Voraussetzungen erfüllen. Zum Beispiel berechnen wir wichtige Finanzkennzahlen wie Liquidität und Rentabilität ganz automatisch.

Woher wisst ihr, was potenzielle Investoren lesen wollen – jeder Investor hat ja spezielle Vorlieben? Gibt es den einen, richtigen Businessplan?

Dr. Jan Evers hat unter anderem für das BMWi eine Studie zum Thema „Die Zukunft der Gründungsförderung“ geleitet und Erkenntnisse und Anforderungen von privaten und öffentlichen Fremdkapitalgebern und Gründungsberatern zusammengebracht. Es wurde deutlich, welche Chancen für alle Beteiligten in „digital advice“ und individueller Standardisierung – wie wir das nennen – liegen.

Natürlich soll jeder Businessplan individuell sein – aber doch bitte nicht mit jedes Mal neu gebauten Tabellen, Formeln, Überschriften et cetera. Dennoch hat jeder Kapitalgeber leicht abweichende Vorstellungen. Mit SmartBusinessPlan können die Partner – sei es eine Bank, ein Ministerium oder ein Beteiligungskapitalgeber, ihre Standards einstellen – die Infrastruktur dahinter bleibt gleich.

Banken achten heute sehr genau auf Plausibilität der Zahlen und kaufmännisches und vertriebliches Know-how des Gründers. Viele Gründer sehen nicht, dass sie hier ihre erste Visitenkarte abgeben. Wenn die Banken schon beim ersten Blick sehen, dass die Gliederung fehlt oder die Zielgruppe unzureichend definiert ist, hat man oft schon keine Chance mehr. Man sollte sich nicht auf fertiggeschneiderte Textvorlagen und eigenwillig formatierte Exceldateien aus den Untiefen des Internets verlassen.

Letztlich ist es aber jedem Fremdkapitalgeber und jeder Bank selbst überlassen, welche Ansprüche sie an einen Businessplan haben. Unser SmartBusinessPlan wurde dynamisch angelegt. Wir können inhaltliche Führung und Struktur genau auf die Anforderungen des möglichen Finanzierungspartners zuschneiden. SmartBusinessPlan ist so ausgereift, dass wir sagen können, mit unserem Tool macht man nichts falsch, um Banken mit seiner Geschäftsidee zu beeindrucken.

Unterscheidet ihr zwischen Online- und Offline-Startup?

Nein, jeder kann unseren SmartBusinessPlan nutzen und seine Gründungsidee planen. Dabei ist es erst mal egal, ob es sich um ein kleines Café in der Innenstadt von Stralsund, eine Softwareschmiede in Berlin oder ein Meisterbetrieb für Holzbau in Bayern handelt. Allen Geschäftsideen liegt ein Businessplan zugrunde. Den so zu erstellen, dass der Gründer, dessen Finanzier und alle weiteren Beteiligten zufrieden sind, ist unser Ziel. Sowohl für Existenzgründer mit einer coolen Idee für eine neue iPhoneApp als auch einen Friseursalon ist unser Tool hilfreich.

Zum Business: Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell?

Wir verkaufen eine Softwarelösung als SAAS. Die Nutzung ist ab 15 Euro im Monat möglich. Bei drei- und sechsmonatigen Laufzeiten endet der Vertrag automatisch. Der Businessplan bleibt weiterhin einsehbar, kann aber nicht mehr verändert werden. Die monatlich berechnete Version kann jederzeit zum Monatsende gekündigt werden.

Stellt Euch vor, Ihr könntet ein Lunch gewinnen. Wen würdet ihr aus der deutschen Startup-Branche gerne mit an den Tisch holen?

Dürfen es auch ein paar mehr sein? Gerne unterschiedliche Kapitalgeber – von der guten alten Bank über Crowdinvestoren und Risikokapitalgeber, um mit ihnen über den perfekten Businessplan zu diskutieren.

Vor welchen Herausforderungen habt ihr den größten Respekt?

Unsere Kunden planen ihr zukünftiges Leben. Das verdient grundsätzlich großen Respekt. Wir wollen sie bei ihrer Planung bestmöglich unterstützen. Dem Anspruch, dass sie mit einem durchdachten und bei Banken vorzeigbaren Businessplan auftreten, müssen wir gerecht werden.

Bilder: SmartBusinessPlan