softbank
softbank SoftBank-Chef Masayoshi Son präsentiert den Roboter Pepper, ein wichtiges Projekt des Konzerns.

Erst kürzlich machte der Konzern Softbank von sich reden: Für knapp 30 Milliarden Euro übernahm das japanische Unternehmen den Chip-Hersteller ARM. Einige Wochen zuvor war bereits ein andere europäischer Milliarden-Deal über die Bühne gegangen. Für mehr als sieben Milliarden Dollar veräußerte Softbank seine Anteile an dem finnischen Spiele-Hersteller Supercell.

Künftig dürfte der Name des asiatischen Telekommunikationsunternehmens in Europa deutlich häufiger fallen. Softbank plant einen Tech-Fonds mit einem Volumen von bis zu 100 Milliarden Dollar. Insgesamt 25 Milliarden eigenes Geld sollen in den Fonds fließen. Einen größeren Teil steuert allerdings Saudi Arabien bei: Bis zu 45 Milliarden kommen im Laufe der nächsten fünf Jahre aus dem staatlichen Public Investment Fonds (PIF), heißt es in einer Pressemitteilung. Andere Investoren sollen den Rest beisteuern, die Gespräche würden bereits laufen. Unter dem Namen Softbank Vision Fonds startet das Unternehmen sein neues Investment-Vehikel in London, schreibt die Financial Times.

Der Leadinvestor hat große Ziele

Die Größenordnung des Fonds entspreche der Summe aller Gelder, die US-Investoren in den vergangenen zweieinhalb Jahren eingesammelt haben, schreibt die FT mit Verweis auf die National Venture Capital Association. Vor wenigen Tagen verkündete beispielsweise der amerikanische VC Greylock einen neuen Fonds von einer Milliarde Dollar – selbst für die US-amerikanische Investoren-Szene ein hoher Wert.

Softbanks prominenter Leadinvestor aus Saudi-Arabien hat große Ziele. Die verfügbaren 145 Milliarden Euro des Staatsfonds – vor allem Einnahmen aus Öl- und Gas-Geschäften – sollen in den kommenden 14 Jahren mehr als verzehnfacht werden.

Fraglich bleibt, welche Reputation der neue Softbank-Fonds mit dem saudi-arabischen Partner haben wird. Als der PIF vor einigen Monaten bei Uber einstieg, hagelte es Kritik über die Frauenrechte in dem Land. Unter anderem, weil Frauen in dem Land nicht erlaubt ist, Auto zu fahren.

Bild: Getty Images/KAZUHIRO NOGI