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Spooning-Gründerin Diana Hildenbrand mit ihrem Keksteig

Diana Hildenbrand erinnert sich gut daran, wie sie mit ihrer Großmutter als Mädchen gemeinsam gebacken hat. Sie fertigten alle Arten von Kuchen und Keksen, aber für Hildenbrand war das Beste daran, den Teig selbst zu essen.

„Ich habe immer die Teigschüssel ausgenascht“, erzählt sie im Gespräch mit NGIN Food. Ihre Großmutter bereitete für sie sogar extra mehr Teig als nötig zu.

Später im Leben beschloss Hildenbrand dann, ihre Liebe für Teig unternehmerisch umzusetzen. Im Juli 2017 gründete sie ihre Berliner Keksteig-Bar, die sie „Spooning“ nannte. Wenige Blocks vom Senefelderplatz entfernt in Prenzlauer Berg bietet das Geschäft, das blassrosa gestrichen ist, täglich bis zu zehn verschiedene Teigsorten an: Caramel Overload, Classic Chocolate Chip oder Party Like Confetti sind darunter.

Die Teige sind Eigenkreationen von Hildenbrand, sie alle sind ohne Ei. Ein Löffel, der zwischen 60 und 70 Gramm fasst, kostet 2,30 Euro, auch vegane Sorten gibt es im Sortiment.

„Forget your diet“

In einer Stadt wie Berlin, in der glutenfreie Lebensmittel, Vitaminpulver und zuckerfreie Produkte boomen, entschied sich Hildenbrand damit für einen etwas anderen Weg.

Die Gründerin hat soziale Medien genutzt und an Straßenmärkten und Festivals wie dem Karneval der Kulturen teilgenommen, um ihre Süßigkeiten zu vermarkten. Sie hat eine Werbekampagne ins Leben gerufen, die Besucher dazu auffordert, gegen Gesundes zu rebellieren – und sich einfach zu verwöhnen: „Forget your diet“, lautet der Slogan.

 

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Die Resonanz war groß: „Die Leute lieben die Idee und sie machen gerne Fotos von den Produkten. Gerade Essen kann so viel Spaß bringen“, sagt Hildenbrand.

Eine schnelle Instagram-Suche nach Hashtags wie #spooningcookiedough, #forgetyourdiet und #keksteigsteigzumlöffeln zeigt hunderte Nahaufnahmen von Plätzchenteig, der mit Streuseln und Marshmallows bedeckt ist, oder junge Frauen, die mit einem riesigen aufgeblasenen Flamingo posieren, den Hildenbrand für Fotoshootings aufhebt.

 

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Den Teig soll es deutschlandweit geben

Trotz des guten Feedbacks bleibt viel zu tun: Hildenbrand will Catering anbieten, einen zweiten Standort in Berlin und schließlich auch in anderen deutschen Städten eröffnen. Die Lieferung soll in ganz Deutschland funktionieren – sobald sie die Haltbarkeit des Keksteigs verlängern kann. So will sie ihr Produkt auf Märkten und Festival bundesweit verkaufen.

„Mir ist total wichtig, dass Spooning eine Marke wird“, so die Gründerin. Deswegen sei richtiges Marketing entscheidend. Dafür hat Hildenbrand nun einen Deal mit einer Agentur geschlossen: Noch in diesem Jahr sollen ihr die Profis helfen, insgesamt wollen sie zwei Jahre lang zusammenarbeiten. Sobald dann die GmbH gegründet ist, „bekommen sie ein paar Anteile“, erklärt Hildenbrand.

Wie wichtig die Werbung ist, hat sie schnell gemerkt: Sobald sie weniger aktiv auf ihrem Facebook-Kanal sei, stelle sie schnell einen beachtlichen Unterschied im Laden fest, erklärt sie. Hildenbrand, die nur zehn Minuten von ihrem Geschäft entfernt wohnt, achtet auf solche Details. Spooning ist ihr erstes Unternehmen, sie hat ihr eigenes Geld hineingesteckt und einen Gründungszuschuss von der Agentur für Arbeit bekommen.

„Ich möchte, dass sie eine unvergessliche Erfahrung machen“, sagt sie, als sie draußen vor dem Eingang steht und beobachtet, wie die Kunden ihren Teig aussuchen. „Ich hoffe dass sich das rumspricht.“

Titelbild: NGIN Food