CEO Hannes Klöpper (links) und das Iversity-Team

2016 musste die E-Leaning-Plattform Iversity Insolvenz anmelden. Doch der Holtzbrinck-Verlag rettete das Startup – kurz vor knapp – vor dem Aus. Teil des Deals war eine Kooperation mit dem zu Holtzbrinck gehörenden Wissenschaftsverlag Springer Nature – nicht zu verwechseln mit dem Axel-Springer-Verlag. Wie nun bekannt wurde, hat Springer Nature das Startup für eine ungenannte Summe komplett übernommen. 

„Es hat einfach gepasst“, sagt Iversity-CEO Hannes Klöpper gegenüber Gründerszene. „Springer wollte mehr in dem Bereich machen und kann nun die Marke und die Technik nutzen.“ Das Startup bietet bisher teils kostenlose Onlinekurse zu Bildungsthemen sowie Weiterbildungen an. Aus der Sicht des Startups hätte der Exit Sinn gemacht, so der CEO gegenüber Gründerszene: Zuletzt habe man sich auf B2B-Produkte fokussiert. Zu den großen Kunden des letzten Jahres gehören die Deutsche Bahn, RWE und Innogy, sowie Audi. 

„Es hat aber nicht so schnell funktioniert, wie wir uns das erhofft haben“, sagt Klöpper. Die Geschäftskunden wollten die Onlinekurse nicht so schnell skalieren. „Da braucht man einen ganz langen Atem“, so Klöpper, „die haben einfach nicht so hochgesteckte Wachstumsziele, die sie erfüllen müssen, wie wir.“ Es sei deswegen besser, dass hinter den Iversity-Produkten nun ein größerer Konzern stehe, der sich Zeit lassen könne, um E-Learning-Produkte profitabel zu machen. Denkbar seien beispielsweise Kombinationskurse, bei denen Springer Nature traditionelle Print-Produkte zusammen mit kostenfreien Onlinekursen anbieten könnte, so Klöpper. 

Er selbst werde das Unternehmen jedoch verlassen. „Nach vier Jahren reicht es“, sagt Klöpper. „Ich würde jetzt gerne etwas anderes machen.“ Ob alle zehn Mitarbeiter von Iversity auch von Springer Nature übernommen würden, konnte der CEO hingegen nicht sagen. Die Marke Iversity solle aber erhalten bleiben. Nach Angaben von Springer Nature haben sich „weit über eine Million Mal“ Nutzer in Kurse eingeschrieben, ein Drittel komme aus Deutschland. 

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Bild: Iversity