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Bei Fintech-Startups als Standort beliebt: Berlin

Fintechs liegen im Trend, die Anzahl der Finanztechnologie-Startups wächst stetig. Im letzten Jahr kamen 171 hinzu, wie aus dem aktuellen Fintech-Hub-Ranking 2017 der Comdirect hervorgeht, aus der das Handelsblatt zuerst berichtete. Anders als für die etablierte Banken-Branche ist jedoch nicht Frankfurt am Main „Hauptstadt“ der jungen Finanzfirmen. Beliebtester Standort für die Gründer ist laut Comdirect vielmehr Berlin: Derzeit haben 228 der insgesamt bundesweit 699 Fintechs ihren Sitz in der Bundeshauptstadt. Frankfurt folgt auf Platz zwei, gleichauf liegt die Stadt München. Je 84 Fintechs haben laut der Studie in diesen Städten ihren Sitz, in Hamburg sind es 67.

Im Vergleich zum Vorjahr hat Frankfurt immerhin einen Platz gut gemacht. Im Jahr 2016 hatten laut Studie nur 58 Fintechs ihren Sitz in der hessischen Metropole.

Nicht nur bei der Anzahl der Firmensitze gibt es Unterschiede zwischen den Städten, sondern auch bei den Geschäftsmodellen. In Berlin sei jedes dritte Startup in der Immobilienbranche tätig (Proptech), In Frankfurt vor allem im Bereich Investments, in Hamburg bei der Finanzierung.

Bei der Vergabe von Wagniskapital fällt Frankfurt deutlich zurück: Die dort ansässigen Fintechs konnten gerade einmal 25 Millionen Euro einsammeln. Die 67 Firmen mit Sitz in Hamburg haben dagegen allein 213 Millionen Euro bekommen. „Dass die Hamburger Fintechs so viel Geld für ihre Ideen erhalten, verwundert nicht“, kommentiert Arno Walter, Vorstandsvorsitzender von Comdirect. „Schließlich sitzen einige der größten Fintechs in der
Hansestadt.“ In Berlin flossen 664 Millionen Euro Wagniskapital im vergangenen Jahr in die Finanztechnologie-Startups.

Bild: Adam Berry / Kontributor