[title]Startup des Jahres 2011[/title]Ob Apps, Clubs oder Boxen – im vergangenen Jahr folgte eine neue Geschäftsidee auf die andere. Höchste Zeit, das Erlebte zu sortieren und eine Hackordnung auf dem Gründungs-Olymp zu bestimmen: Wer wird Gründerszene-Startup des Jahres 2011? Auch dieses Jahr wählen wieder sowohl die Leser, als auch eine illustre Fachjury ihre Favoriten für den Titel.

Startup des Jahres 2011, Abstimmung, Voting

Wer beeindruckte 2011 die Szene?

In der ersten Phase des diesjährigen Wettbewerbs suchten Gründerszene und seine Leser nach geeigneten Kandidaten für den Titel „Startup des Jahres 2011“. Wie auch im vergangenen Jahr konnten die Leser eine Woche lang ihre eigenen Vorschläge ins Feld führen. Teilnahmeberechtigt waren alle deutschen Internetstartups, die 2011 gegründet wurden. Besondere entrepreneuriale Leistungen erhöhten die Chancen der Kandidaten.

Von A wie Abilife bis X wie Xyologic gab es Vorschläge einmal quer durch den Gründergarten, doch nur die spannendsten Ideen und besten Umsetzungen schafften es in Stufe zwei: Auf die Shortlist und damit die Abstimmung zur Wahl des Startups des Jahres 2011.

Wie wird gewählt?

Dieses Jahr besteht die Fachjury aus insgesamt 28 Köpfen der deutschen Internetszene. Die Bewertungskriterien sind jedem Juroren selbst überlassen, was die eine oder andere kontroverse Entscheidung vermuten lässt. Mit dabei sind bekannte Gesichter wie der neue Project-A-Geschäftsführer Florian Heinemann, HackFwd-Gründer Lars Hinrichs oder Serial-Entrepreneur Stephan Uhrenbacher.

Große Diskussionen gab es im vergangenen Jahr um das Abstimmungsverfahren zum Publikumspreis und ein Format, das jeden zufriedenstellt, gibt es wohl nicht. Dieses Jahr hat sich Gründerszene deshalb beim Publikumspreis für eine simple Einbettung via Polldaddy am Ende dieses Artikels entschieden, um größtmögliche Fairness zu gewährleisten. Genau sieben Tage lang darf jeder Nutzer insgesamt eine Stimme abgeben, am Ende gewinnt jenes Startup, das die meisten Leser für sich überzeugen konnte.

Vorhang auf: Die Nominierungen

21Diamonds

21diamonds (www.21diamonds.de) ist eine Online-Manufaktur für Schmuck. Durch einen Konfigurator können die Kunden ihr individuelles Schmuckstück kreieren und anfertigen lassen. War das Startup zu Anfang noch unter dem Titel Les Facettes bekannt, bekam der Schmuckhandel nach dem Rocket-Einstieg neuen Look und neuen Namen.

Amen

Über Berlins wohl hippste Nachwuchsapp Amen (www.amenhq.com) können Nutzer Aussagen über Personen, Dinge und Orte treffen, die andere anschließend durch ein „Amen“ bestätigen oder durch ein “Hell No“ ablehnen. Ähnlich wie bei Twitter können Nutzer anderen Nutzern folgen und selbst verfolgt werden. Mit US-Schauspieler und Teilzeitinvestor  Ashton Kutcher ist das Startup zumindest optisch gut aufgestellt.

Casacanda

Casacanda (www.casacanda.com) reiht sich ein in die Tradition der Online-Shoppingclubs, diesmal stehen Designartikel im Angebot. Casacanda wurde im Februar 2012 vom US-Vorbild Fab.com übernommen, um im europäischen Markt gemeinsam gegen den Rocket-Konkurrenten Bamarang (www.bamarang.de) anzutreten. Schon zu Beginn von Casacanda gab es Stress mit Rocket und Gerüchte um Gerangel mit FP Commerce, dem Möbelshop der Samwers.

ChicChickClub

Über den ChicChickClub (www.chicchickclub.de) können Kundinnen monatlich neue Schuhe aus einem personalisierten Angebot kaufen. Durch einen Online-Style-Check wird eine automatische Vorauswahl getroffen, aus der sich die Kundin dann die Schuhe ihrer Wahl aussuchen kann. Als Vorbild für den ChicChickClub dient die Firma Shoedazzle (www.shoedazzle.com) aus Los Angeles. Das Geschäftsmodell aus Übersee hatte sich zuvor auch schon GlossyBox Style zur Brust genommen, jedoch nach wenigen Monaten wieder eingestellt.

Delivery Hero

Die Delivery Hero Holding (www.deliveryhero.com) ist der internationale Ableger von Lieferheld (www.lieferheld.de). Der Food-Delivery-Service betreibt aktuell Portale in Australien, Russland, Mexiko, UK und der Schweiz, auf denen die Kunden per Internet bei Lieferdiensten bestellen können. Nicht nur in Deutschland, sondern weltweit stellen sich die Lieferdienste „made in germany“ der internationalen Konkurrenz.

Doo

Doo (www.doo.net) hat es sich zum Ziel gemacht, eine Online-Lösung für das Organisieren von und Arbeiten mit Rechnungen, Verträgen und anderen Unterlagen zu entwickeln. Das Unternehmen entwickelt für alle populären Plattformen (Mobile und Desktop) native Clients, die ihre Dokumente untereinander synchronisieren. Seinen Nutzern möchte Doo den Übergang von analoger zur digitalen Dokumentenverwaltung ermöglichen.

Easycard

Easycard (www.easycard.de) bietet mit seinem gleichnamigen Produkt einen wirklich innovativen Versicherungsschutz für Elektronikartikel, Fahrräder und mehr an. Voll im Trend: Die Kunden müssen für die Versicherung keinerlei persönliche Daten angeben. Erst vor wenigen Tagen erreichte Easycard einen neuen Seedmatch-Rekord, indem das Unternehmen in weniger als 90 Minuten den Maximalbetrag von 100.000 Euro einsammelte.

Flaregames

Flaregames (www.flaregames.com) bastelt an Mobile-Reality-Games, das heißt, Spielen, die auf mobilen Endgeräten gespielt werden und durch Techniken wie GPS-Positionsbestimmung  oder Augmented-Reality mit der realen Umgebung interagieren. Das erste Spiel von Flaregames steht in den Startlöchern und orientiert sich optisch sowie inhaltlich am grandiosen PC-Klassiker “Die Sims“.

Friendsurance

Friendsurance (www.friendsurance.de) ist ein P2P-Anbieter von Versicherungen. Über soziale Netzwerke wie Facebook können Sicherheitsnetze mit Freunden gebildet werden, sodass die eigene Versicherung umso günstiger wird, je mehr Freunde man mit sich verbindet. Im Schadensfall unterstützen sich Freunde im Sicherheitsnetz gegenseitig mit einem vorher festgelegten Betrag, während die Versicherung alle darüber hinaus gehenden Schäden übernimmt.

Gidsy

Gidsy (gidsy.com) beschreibt sich als Erlebnis-Marktplatz für Trendsetter. Privatpersonen/Hippe Großstadtbewohner können ihre Erlebnisse mit anderen teilen und als buchbare Aktivitäten anbieten. Von Fototour bis Marmeladekochen ist für jede erdenkliche Art von Freizeitstress gesorgt. Gidsy ist bisher in Berlin, London, Amsterdam, New York, L.A. und San Francisco aktiv. Wie beim hippen Amen mischt auch hier Ashton Kutcher als Investor mit.

Glossybox

Glossybox (www.glossybox.de) ist ein E-Commerce-Shop, über den die primär weibliche Kundschaft eine monatliche Gebühr von zehn Euro zahlt und dafür jeden Monat eine Beauty-Box zugeschickt bekommt. In der Box sind zirka vier bis fünf Kosmetikproben sowie Schminktipps. Im Februar launchte GlossyBox den Ableger Petitebox (www.petitebox.de) für junge Mütter. Keine Rocket-Gründung ohne Vorbild: Für Glossybox stand das US-Startup Birchbox Modell.

Hitfox

Hitfox (www.hitfox.de) bietet Zockern weltweit Sonderangebote rund um das Thema Gaming und eröffnet Spieleanbietern und Herstellern so einen Weg der Neukundengewinnung. Vor wenigen Wochen übernahm Hitfox das Werbenetzwerk Ad2Games und macht sich somit auf den Weg zum integrierten Game-Distributions-Unternehmen.

JustBook

JustBook (www.justbook.com) ist ein Anbieter mobiler Apps für kurzfristige Buchungen. Die kostenlose JustBook-App ermöglicht Last-Minute-Buchungen von ausgewählten Hotels der Kategorien „Luxury“, „Upscale“, „Design“ und „Comfort“. Buchungen können ab 12 Uhr mittags bis 2 Uhr nachts für die gleiche Nacht gebucht werden. Mit an Bord sind neben Amiando-Gründer Felix Haas auch die DailyDeal-Brüder Fabian und Ferry Heilemann.

MyDryclean

MyDryclean (www.mydryclean.de) ist eine Online-Plattform, über die Privat- und Geschäftskunden ihre Wäsche reinigen lassen können. Die Wäsche wird von den Servicepartnern von MyDryclean abgeholt und zurück gebracht, bezahlt wird online. Gründer des Unternehmens aus Herne ist Ufuk Topcu. Wenn schon Geschäftskunden, dann richtig: Als einen der ersten B2B-Kunden konnte das Team von Mydryclean das Hamburger Büro von Google gewinnen.

Pinspire

Pinspire (www.pinspire.de) ist eine Online-Pinnwand, auf welcher Nutzer sich in Form von Bildern über Ideen austauschen können. Durch den „Pin It“-Button können Bilder, ähnlich der Facebook-Wall, direkt aus dem Netz auf die Pinnwand gepostet werden. Pinspire wurde durch Rocket Internet (www.rocket-internet.de) initiiert und ist eine durchaus originalgetreue Kopie des US-Vorbildes Pinterest. Wie man bei Pinspire mit diesen Vorwürfen umgeht, findet sich hier.

Returbo

Returbo (www.returbo.de) bezeichnet sich selbst als Smart-Shopper-Plattform, die Groß- und Einzelhandelsretouren aufkauft und wieder an den Endnutzer verkauft. Im Gegensatz zu etablierten Online-Schnäppchen-Märkten konzentriert sich Returbo auf den B2C-Markt und wirbt mit hoher Transparenz und Sicherheit. Unterstützt wird das junge Unternehmen vom Berliner Company-Builder Foundfair.

Sugarshape

Sugarshape (www.sugarshape.de) ist ein Dessousshop und richtet sich an Frauen, die Schwierigkeiten haben, ansprechende BHs in ihrer richtigen Größe zu finden. Auf sugarshape.de können die Nutzerinnen über die Formen, Farben und Features einzelner Kollektionen abstimmen. Die Varianten mit den meisten Stimmen werden umgehend produziert und über den SugarShape-Onlineshop vertrieben.

Supermarkt.de

Das Hamburger Unternehmen Supermarkt.de ist ein Online-Supermarkt mit Vollsortiment. Im schwierigen deutschen Markt der Lebensmittel-Lieferdienste zeichnet sich Supermarkt.de durch einen regionalen Fokus auf den Großraum Hamburg aus. Das Supermarkt.de-Management plant, das Konzept auf weitere Großstädte auszudehnen.

Upcload

Das Team von Upcload (www.upcload.com) entwickelte eine Technologie zur Online-Vermessung von Nutzern. Mittels einer Webcam und einer CD, die man sich vor den Körper hält, erstellt die Software ein Profil mit den Körpermaßen des Kunden. Ziel des Unternehmens ist, dass Nutzer von E-Commerce-Shops ihr persönliches Upcload-Profil freigeben, passende Kleidung bestellen und somit die Anzahl der Retouren deutlich reduziert wird.

Westwing

Der Online-Shoppingclub Westwing (www.westwing.de) aus München fokussiert sich wie Casacanda/Fab auf den Vertrieb von Wohnaccessoires und Möbeln. Westwing setzt auf eine große Markenvielfalt und bietet auch Produkte kleiner Insider-Labels an. Neben Lead-Investor Holtzbrinck Ventures (www.holtzbrinck-ventures.com) unterstützt auch Point Nine Capital (www.pointninecap.com) den Shoppingclub.

Wimdu

 Wimdu (www.wimdu.com) ist eine Online-Plattform, über die Privatpersonen ihre Zimmer, Häuser, etcetera vermieten können. Über Wimdu können die Haus-, Zimmer- oder Schlafangebote eingestellt und direkt vom User gebucht werden. Um den deutschen Markt kämpfen neben Wimdu noch das US-Vorbild Airbnb (www.airbnb.de) und das von Stephan Uhrenbacher gegründete 9flats (www.9flats.com).

Yasuu

Wie Gidsy ist auch Yasuu ein Internetmarktplatz für individuelle, persönliche und authentische Freizeitangebote. Das Geschäftsmodell scheint vielversprechend und so sprießen nach und nach immer mehr ähnliche Anbieter aus der Startuplandschaft. Das Münchener Unternehmen versucht mit regionalem Fokus und mehr Angeboten für Gruppen, Familien und LOHAS zu punkten. Lead-Investor bei Yasnuu ist Holtzbrinck Ventures.