Sonne

Sonnenschein über dem Startup-Standort Berlin

  1. Bei aller Lieblosigkeit der TechCrunch Disrupt, bei allem Kommerzialisierungsgenörgel und bei aller Schlechtmacherei von Gründer Michael Arrington – diese Konferenz hat Berlin als Startup-Standort einen gewaltigen Schub gegeben. Und zwar gerade deshalb, weil die TechCrunch keine deutsche, sondern eine internationale Konferenz war. Aus ganz Europa und aller Welt kamen die Startups und Top-Investoren angereist.
  2. Dazu passt, dass Europas TechCrunch-Frontmann Mike Butcher nun in Berlin einen Standort seines TechHub aufbauen will. Auch 500Startups überlegt in die Stadt zu kommen. Und ein Milliardenkonzern wie das New Yorker Shutterstock startet sein europäisches Headquarter ebenfalls in Berlin.
  3. Es gibt neben den aufstrebenden Startups wie  SoundCloud, ResearchGate und Wooga längst einen echten Internet-Konzern in der Stadt: Rocket Internet beschäftigt 700 Mitarbeiter, weltweit in allen Tochterunternehmen nach eigenen Angaben mehr als 20.000. Zum Vergleich: Der Berliner Axel-Springer-Konzern beschäftigt nach Unternehmensangaben insgesamt rund 13.600 Mitarbeiter.
  4. Die Samwer-Brüder haben dieses Jahr bekannt gegeben, eine halbe Milliarde Euro allein für Rocket Internet eingesammelt zu haben. Und launchen gerade einen neuen großen Klon aus Berlin heraus: Die Kreditplattform Lendico kommt in Deutschland, wird sicherlich schnell europäisch ausgerollt. Das Unternehmen dann weltweit groß zu kriegen, dürfte ein logischer Schritt sein.
  5. 6Wunderkinder holt wohl erstmals den vielleicht berühmtesten und erfolgreichsten Investor nach Berlin: Sequoia Capital beteiligt sich an der Berliner To-Do-App, die Finanzierungsrunde soll insgesamt rund 30 Millionen Dollar bringen. Dazu kommt das im Sommer bekannt gegebene 35 Millionen Mega-Investments in Researchgate, unter anderem von Microsoft-Gründer Bill Gates. Marco Boerries hat für NumberFour 38 Millionen eingesammelt, auch in diesem Jahr. Und Fred Wilson, einer der ersten Twitter-Investoren, hat sich gerade erst an einem Berliner Startup beteiligt: Sein VC-Unternehmen Union Square steckt mit anderen 5 Millionen Dollar in die Berliner Fußball-App iLiga. Und auch jenseits Berlins gibt es Millionen-Finanzierungsrunden: Earlybird hat sich gerade an einer 5-Millionen-Dollar-Runde für das Dortmunder Big-Data-Startup RapidMiner beteiligt.
Bild: Panther Media/16545 (Martin Gruhn)