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Startup-Hotspots: „More booze, more biz“?

Berlins Web-Szene ist eine der am schnellsten wachsenden in Europa. Aber wo in der Hauptstadt haben sich die Internet Startups niedergelassen – wo liegt die Silicon Allee? Der Stadtökonom Kristoffer Möller hat das für die Technischen Universitäten Darmstadt und Berlin untersucht. Dazu hat er sich die Standorte von über 600 Webfirmen in Berlin angeschaut.

Das digitale Epizentrum befindet sich – für Berliner wenig überraschend – in der Nähe der Torstraße, zwischen den Stadtteilen Mitte und Prenzlauer Berg. Ein kleineres Cluster kann man auch in der Nähe der Oberbaumbrücke auf Friedrichshainer sowie auf Kreuzberger Seite der Spree finden. Auffällig hell bleibt die Karte währenddessen im Hipster-Bezirk Neukölln.

Internet-Startups brauchen meist keine besondere Infrastruktur, keine Lagerhallen oder sonstige Besonderheiten. Was ist ihnen stattdessen wichtig? Das Ergebnis: Es zieht sie in dicht besiedelte Gegenden mit Theatern, Bars, Restaurants und Clubs – auch weil sich die Mitarbeiter in einem solchen Umfeld gerne wohnlich niederlassen. Industriegebiete meiden die Jungunternehmen, wie die Studie auf Basis der Gründerszene-Datenbank und Informationen des Berlin Business Location Centers (www.businesslocationcenter.de) ergeben hat.

Also „more booze, more biz“? Der Studie zufolge sieht es ganz danach aus, die Ergebnisse stehen damit im Kontrast zu künstlich geschaffenen Wissenschafts- und Technologieparks in der Peripherie. „Trotz attraktiv erscheinender Anreize wie günstigen Mieten oder Zugang zum öffentlichen Personennahverkehr ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass sich junge, innovative Unternehmen in der Peripherie niederlassen, sondern eher in dicht besiedelten, zentralen und vor allem kulturell ansprechenden Gegenden bleiben“, bilanziert Möller. In Gänze kann die Studie übrigens hier als PDF betrachtet werden.

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Bilder: Kristoffer Möller