Moderator Etienne Bell im Gespräch mit Mobilitäts-Experte Andreas Knie.

Startups sind en vogue. Auch im Fernsehen. Die Vox-Show „Die Höhle der Löwen“ (DHDL) fährt von Staffel zu Staffel neue Traumquoten ein, Stefan-Raab hofft, mit seiner Gründershow „Das Ding des Jahres“ daran anzuknüpfen. Um im Frühjahr startet das dritte Format, „Start up!“ mit Carsten Maschmeyer und Juniqe-Gründerin Lea Lange.

Vom großen Interesse an der Gründerszene und neuen digitalen Geschäftsmodellen will auch n-tv profitieren – und Startups ins Fernsehen holen. Nicht mit einer weiteren Show, sondern mit einer „Wirtschaftssendung“, die zusätzlich zu den wöchentlichen Startup News gezeigt werden soll, heißt es in einer Mitteilung des Senders. Dieses Wochenende hat das „Startup Magazin“ Premiere. Ab jetzt soll ein Mal im Monat samstags um 9.30 Uhr eine rund 20-minütige Folge laufen, die Wiederholung gibt’s sonntags um 18.30 Uhr. Jede Ausgabe widmet sich einem Schwerpunkt. Los geht’s mit der Zukunft der Mobilität.

Wer sich von dem neuen Format tiefer gehende Einblicke erwartet, wird enttäuscht. Über einen allgemeinen Überblick geht die erste Folge nicht hinaus.

Von Elektrorollern und fliegenden Taxis

Gemeinsam tuckern der Moderator und der Leiter des Innovationszentrums für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel, Andreas Knie, im selbstfahrenden Shuttle über den Berliner Forschungscampus Euref – und plaudern über das autonome Fahren. Viel Neues erfährt man dabei nicht. Dass derzeit vielerorts über selbstfahrende Autos und Busse nachgedacht wird, über Sharing-Konzepte, bei denen sich mehrere Menschen ein Fahrzeug teilen, ist mittlerweile bekannt. Und dass der Antrieb der Zukunft elektrisch ist, dürfte niemanden überraschen. Das gestehen mittlerweile selbst die großen Autobauer ein.

Auch die eingeblendeten Texte sind wenig informativ, beispielsweise „Innovation durch Startups“. Das wirkt, also hätten die Autoren dafür bei Google die Auto-Vervollständigung genutzt.

Neben dem Expertengespräch werden Porträts von Startups gezeigt, darunter Elektro-Roller (Unu) und Scooter-Sharing (Emmy), das Elektro-Auto-Startup Sono Motors aus München – und fliegende Lufttaxis. Es geht also vor allem um Hardware-Startups, die Bilder fürs Fernsehen liefern und die ganz großen Visionen zeigen. Viel über deren Geschäftsmodelle oder über die Gründer-Persönlichkeiten erfährt der Zuschauer allerdings nicht. Nicht einmal der Name der Jungunternehmer wird bei den Beiträgen eingeblendet.

Wenn es um Startups geht, darf auch ein Investor nicht fehlen. Mit Frank Thelen haben sich die Macher Prominenz vor die Kamera geholt. Der aus DHDL bekannte Thelen spricht über sein Investment in das fliegende Auto von Lilium Aviation aus München. Mit viel Startup-Pathos: Viele Milliardäre hätten bereits ihr Geld bei ähnlichen Projekten verloren. „Der Verstand sagt nein, das Herz sagt ja“, also habe er investiert, so Thelen. Die Botschaft: Zum Gründen gehöre Leidenschaft – und ein bisschen Science Fiction. 

Gefragt nach seiner Vision für die Zukunft der Mobilität sagt Experte Andreas Knie am Ende der Sendung: mehr zu Fuß gehen, mehr E-Bikes in den Städten. Aha. 

Fazit: Wer sich noch nie mit dem Thema Smart Mobility beschäftigt hat, erhält beim n-tv-Magazin eine gute Zusammenfassung mit den wichtigsten Trends und einen Überblick über die Platzhirschen der Branche. Wer sich schon mal mehr damit beschäftigt hat, verpasst allerdings nichts, wenn er nicht einschaltet.

Bild: MG RTL D / Werner Schuering