Jeder gute Film benötigt eine Grundlage

Public Relations als Drehbuch einer erfolgreichen Unternehmenskommunikation hält Handlungsstränge, Protagonisten, Regieanweisungen, Szenenbeschreibungen und vieles mehr fest. Dank einer umfassenden Strategie kennen alle am Set Beteiligten die Handlung, ihre Rollen und das benötigte Equipment, noch bevor die Kamera läuft. Unabhängig davon, ob es sich um eine Low-Budget- oder um eine internationale Produktion handelt: Es ist vor allem ein spannender Plot, der die Grundlage für den Erfolg darstellt.

Gerade Startups, die beim Aufbau ihres Publikums und ihrer Reputation bei Journalisten meist ganz am Anfang stehen, können sich Gehör verschaffen, indem sie eine Geschichte erzählen. Folgende Aspekte sollte das PR-Drehbuch dabei unter anderem berücksichtigen:

Startup-PR: Die Protagonisten

Das Publikum identifiziert sich vor allem mit den Hauptcharakteren. Und auch Journalisten schreiben lieber über Menschen als über Unternehmen. Eine zentrale Aufgabe der PR ist es daher, die wichtigsten Protagonisten eines Startups ins Rampenlicht zu rücken und dem Unternehmen somit ein Gesicht zu geben. Woher kommen die Gründer, was sind ihre Motive und Ziele, was treibt sie an, welche Anekdoten hat ihr Leben zu bieten: Je vielschichtiger die Hauptfiguren sind, desto interessanter wird der Plot. Häufig gewinnt ein guter Film aber auch durch überraschende Nebendarsteller an Würze.

Daher lohnt es sich, auch einmal im ganzen Unternehmen bei allen Mitarbeitern zu forschen, welche spannenden Geschichten noch entdeckt und erzählt werden können.

Startup-PR: Dramaturgie und Spannungsbogen

Ein Film, der mit einem spannungsgeladenem Feuerwerk beginnt, danach aber nur noch mit seichten Klischees dahinplätschert, wird auf lange Sicht selten zum Oscar-Anwärter gewählt. Es ist nicht immer die einfachste Aufgabe, ein Publikum für 90 Minuten bei Laune zu halten, geschweige denn für die gesamte Lebenszeit eines Startups, Großunternehmens oder Produktes. Ein PR-Drehbuch sollte daher eine langfristige Dramaturgie vorgeben und sein Feuerwerkspulver aufteilen, um Medien und Nutzer vom Trailer noch vor der eigentlichen Veröffentlichung bis hin zur Ankündigung einer Fortsetzung unterhalten und informieren zu können.

Angefangen bei der Einführung des Settings und der Protagonisten, über die Vorstellung des Problems und der Konflikte, die diese bewältigen möchten, hin zu neuen Erkenntnissen, die sich Schritt für Schritt offenbaren. Um die Spannung aufzubauen oder aufrecht zu erhalten, können auch bereits Hinweise auf zukünftige Entwicklungen erscheinen. Wichtig ist es jedoch, nie zu viele Informationen auf einmal vorwegzunehmen. Indem man sich auch zu Themen außerhalb des eigenen Startups positioniert, bietet man Nebenschauplätze und –handlungen, die das Unternehmen für ein breiteres Publikum zugänglich und den Inhalt vielseitiger macht. Doch ist auch hier darauf achten, dass alle Handlungsstränge wieder in einen roten Faden zusammenlaufen, Happy End inbegriffen.

Startup-PR: Sprachbilder und Bildsprache

Neben der Handlung und den Charakteren macht vor allem der Bild- und Sprachstil einen unvergesslichen Film aus. Wer zitiert werden möchte, sollte nicht in die Buzzword-Falle tappen. Häufig sind der Stil der Unternehmenssprache und Bilder das einzige Mittel, mit dem Unternehmenskultur, Emotionen und Begeisterung für das Produkt glaubhaft und unterhaltsam vermitteln werden kann.

Wording, Tonalität, Sprachstil, Vergleiche, Symbole und Humor machen die Kommunikation eines Startups einzigartig und einprägsam. Ein Beispiel für eine einfache Analogie ist, eine PR-Strategie mit einem Drehbuch zu vergleichen.

Bild: Rainer Sturm  / pixelio.de