Philip Schröder ist Geschäftsführer von Sonnen.
Philip Schröder ist Geschäftsführer von Sonnen.

Das Deutsche Startup Sonnen hat einen Batteriespeicher entwickelt, mit dem Hausbesitzer Strom aus ihrer Solaranlage speichern können. In den USA wird das Unternehmen nun nach eigenen Angaben das größte Heimspeicher-Projekt Nordamerikas umsetzen. Demzufolge sollen 3.000 Haushalte im US-Bundesstaat Arizona in Zusammenarbeit mit dem Stadtplaner Mandalay Homes mit einem eigenen Speicher ausgestattet werden.

Mit seinen bislang rund 20.000 installierten Sonnenspeichern habe das oberallgäuer Startup im Jahr 2016 einen Umsatz von 42 Millionen Euro erzielt, so das Unternehmen. Bisher war Sonnen überwiegend in Europa und Australien aktiv. Mit dem Ausbau seiner Aktivitäten in den USA greift das Startup direkt Wettbewerber Tesla an.

Elon Musks Unternehmen bietet neben den E-Fahrzeugen mit seiner Powerwall einen vergleichbaren Heimspeicher wie Sonnen an. Die Idee dahinter: Mit dem über Solaranlagen selbsterzeugten und gespeicherten Strom können Hausbesitzer auch bei Stromausfällen des Netzbetreibers ihren Kühlschrank, Waschmaschine und Co. mit Elektrizität versorgen. Ein ähnliches Heimspeicher-Projekt mit 2.500 Haushalten wird derzeit in Australien in Zusammenarbeit mit Tesla realisiert.

Das deutsche Unternehmen will nun in den USA noch einen Schritt weiter gehen – und ein virtuelles Kraftwerk für Strom-Sharing errichten. Dazu werden die privaten Akkus untereinander vernetzt. Scheint die Sonne und wird mehr Energie produziert als verbraucht, wird sie im Netz gespeichert und später wieder abgeben, wenn der Verbrauch sehr hoch oder der Himmel bewölkt ist.

„Das ist die Stadt der Zukunft, in der alle Bewohner ihre Energie selbst erzeugen, speichern und sich untereinander vernetzen können“, kommentiert Sonnen-Geschäftsführer Philipp Schröder, der zuvor selbst bei Tesla beschäftigt war. Die gesammelte Sonnenenergie der SonnenCommunity soll bedarfsweise auch ins öffentliche Stromnetz gespeist werden können, heißt es von dem Startup. In den USA wird das allerdings nicht der Fall sein, da der Energiemarkt in den Staaten sehr stark reglementiert ist und Sonnen keine Lizenz besitzt.

Bild: Sonnen