Die Anatomie eines Accelerators

Viel wurde in letzter Zeit über das sprunghafte Vermehren der Acceleratoren geschrieben. Aber um richtig nachvollziehen zu können, was da wirklich passiert, lohnt ein längerfristiger Blick hinter die Kulissen. Die Videoserie „Von Null auf Hundert – Die Anatomie eines Accelerators“ will diesen Schritt gehen. Sie soll zeigen, wie sich die Teams und ihre Geschäftsideen während eines engen Zeitrahmens verändern. Wer wird erfolgreich, wer scheitert, wer legt eine Kehrtwende ein und macht etwas ganz anderes als ursprünglich gedacht – all das kann nur eine Langzeitdokumentation sichtbar machen.

Die Wahl fiel per Zufall auf das StartupBootcamp, das wiederum aber nur als Stellvertreter für die vielen anderen Acceleratoren stehen soll. Denn im Grunde haben alle diese Programme drei Eckpfeiler: Sie bieten den Startups Hilfe und Rat durch Mentoren, ein wie auch immer gestaltetes Investment und einen engen Zeitrahmen von drei bis sechs Monaten. Das StartupBootcamp etwa investiert 15.000 Euro in jedes Team und bekommt dafür acht Prozent der Unternehmensanteile.

Auswahltage beim StartupBootcamp

Der erste Teil der Serie zeigt die beiden Auswahltage, die sogenannten „Selection Days“ des StartupBootcamps: 20 Teams konkurrieren um zehn Plätze im Programm. Jene 20 wurden aus über 650 in einem sechsmonatigen Prozess ausgewählt. Bei den Selection Days pitchen sie zweimal vor über 70 Mentoren und debattieren in 19 Einzelgesprächen bei sogenannten „Round tables“. Schon hier zeigen sich erste Veränderungen: Pitches werden zugespitzt, Vermutungen hinterfragt und Zahlen gerade gerückt.

Bevor die Auswahltage begannen, legte sich Gründerszene auf drei Teams fest, die während des Prozesses begleitet werden sollen:

Jan Johannes und Daniel Rieth von Flux aus Berlin wollen den Umgang mit persönlichen Nachrichten auf sozialen Netzwerken vereinfachen (siehe nebenstehendes Video). Flux befindet sich zu diesem Zeitpunkt noch in der Pre-Beta-Phase.

High-Mobility ist ein Tech-Startup im Automobil-Bereich aus Estland und Schweden. CEO Risto Vahtra erklärt die Geschäftsidee (siehe Video). Mit CTO Kevin Valdek hat er vorher bereits über vier Jahre lang in einer Design- und Beratungsagentur für die schwedische Automobilindustrie gearbeitet.

Das australische Startup Geddit will den Schulunterricht verbessern. Wie das geschehen soll, pitcht Mitgründer und CEO Anton Troynikov in nebenstehendem Video. Ihr Dienst ist derweil schon gestartet und sie hoffen, die Mentoren mit ersten Zahlen und Ergebnissen überzeugen zu können.

Gekommen, um zu bleiben

Zwei Tage lang war die Kamera dabei, vom ersten Pitch der 20 Teams bis zur Ergebnisverkündung. Drei der Teams wurden dabei besonders beobachtet – zwei werden dann auch tatsächlich ins Programm genommen. Das Video zeigt, was sie während der 48 Stunden erlebt haben.

Foto: StartupBootcamp