Stephan Heßlich Netzoptiker

Netzoptiker: Was ist mit der Beratung?

Brillen sind wie Schuhe – die richtige Auswahl von beidem ist mitunter beratungsintensiv und muss eigentlich real im Laden anprobiert werden. Warum das aber auch online geht und welche Vorteile das haben soll, erklärt der Netzoptiker-Geschäftsführer Stephan Heßlich im Gespräch mit Gründerszene.

Noch ist das Bestellen von Brillen, Brillengläser und Kontaktlinsen im Internet ein Nischenmarkt, auch wenn es die Produkte hier meist billiger als in vielen Brillenläden gibt. Stephan Heßlich, einer der Geschäftsführer des 2008 gegründeten Online-Versandhändlers Netzoptiker (www.netzoptiker.de), sieht da noch großen Aufklärungsbedarf: „Viele Menschen wissen gar nicht, dass das wirklich gut geht“, erzählt er. Ein Knackpunkt ist sicherlich die fehlende Beratung durch einen Menschen aus Fleisch und Blut. „Wir sind aber der Meinung, dass dies zum Beispiel durch Assistenten auch online funktioniert“, zerstreut Heßlich die Bedenken. Oder durch eine virtuelle Brillenanprobe.

Der Fokus bei Netzoptiker liegt auf dem Onlinegeschäft mit sogenannten Korrektionsbrillen, also Sehhilfen für Kurz-, Weit- und Gleitsichtige. Sonnenbrillen und Kontaktlinsen werden zwar auch vertrieben, machen aber laut Heßlich weniger als ein Fünftel des Geschäfts aus. Der Onlinehandel mit Korrektionsbrillen ist seiner Einschätzung nach etwa zu je einem Drittel zwischen Netzoptiker, Mister Spex (misterspex.de) und Brille24 (www.brille24.de) aufgeteilt. Mitbewerber wie Brillen.de (www.brillen.de), die ein etwas anderes Geschäftsmodell aufweisen, lässt er dabei unter den Tisch fallen.

Ein reiner Online-Handel

Das Ziel ist aber klar: die Nummer eins werden. Oder wie Heßlich es ausdrückt, „gamechanger“ werden, „top player“ sein und „den Online-Optikmarkt erschaffen“. Die Investoren hinter Netzoptiker sind die französischen VC von Omnes Capital, früher Crédit Agricole Private Equity, sowie Rocket Internet. Den Aufbau stationärer Brillenshops will er für einen späteren Zeitpunkt zwar nicht ausschließen, aber geplant sei in dieser Richtung erstmal nichts, so Heßlich. Worüber der Netzoptiker-Geschäftsführer mit dem Gründerszene-Chefredakteur Joel Kaczmarek ansonsten noch sprach, wird im folgenden Video gezeigt.