Die Store2be-Gründer Marlon Braumann, Sven Wissebach, Peter Gundel, Emil Kabisch (von links)
Die Store2be-Gründer Marlon Braumann, Sven Wissebach, Peter Gundel, Emil Kabisch (von links)

Das Berliner Startup Store2be hat seine zweite Finanzierungsrunde abgeschlossen. Leadinvestor ist der Berliner VC Project A, der auch in Treatwell, Zenmate und Kfzteile24 investiert ist. Außerdem beteiligten sich Atlantic Ventures aus Berlin sowie Global Founders Capital, der Investment-Arm von Rocket Internet. Alle drei Wagniskapitalgeber hatten 2016 erstmals in Store2be investiert. 

In dieser Runde neu dabei sind die Beteiligungsfirma Hevella Capital, die auch in das Proptech Realbest investiert ist, und die IBB Beteiligungsgesellschaft mit ihrem VC Fonds Kreativwirtschaft. Die gesamte Investitionssumme liegt Store2be zufolge im siebenstelligen Bereich. Seit der Gründung im Jahr 2015 hat das Startup damit Wagniskapital in Höhe von drei Millionen Euro eingenommen.

Buchungsplattform für Werbeflächen ist Kerngeschäft

Über Store2be können Unternehmen Offline-Werbeflächen mieten – etwa in Einkaufszentren, auf Messen oder an Bahnhöfen. 3.500 Flächen im DACH-Bereich würden derzeit auf der Seite angeboten, so Gründer Marlon Braumann auf Nachfrage von Gründerszene. Firmen wie P&G, Daimler, Nestlé und Volkswagen seien regelmäßige Mieter, außerdem würden Agenturen, etwa GroupM oder Jazzunique, einen großen Teil der Flächen buchen. Pro Buchung zahlen sie Store2be einen Festpreis von 80 Euro. Außerdem kassiert das Startup von den Anbietern der Werbeflächen 25 Prozent des Mietpreises.

Das zweite Produkt von Store2be ist „Event Analytics“, ein mit der Berliner Firma Minodes entwickeltes Tool, das den Erfolg der Offline-Werbekampagnen messbar machen soll. Dazu werden an den Werbeflächen Boxen angebracht, die „Probe Requests“ zählen – Signale, die Smartphones bei der Suche nach WLAN aussenden. Über sie lässt sich tracken, wie viele Handy-Besitzer wann und wie oft an der Box – und damit der Werbefläche – vorbeigehen. Personenbezogene Standorte würden dabei nicht ermittelt, sagt Braumann: „Die Daten sind komplett anonym“. Bis zu 149 Euro pro Tag zahlen Firmen für dieses Auswertungstool.

Nur 65 % der Leute werden in die Messung einbezogen

Dabei ist die Messung nicht ganz exakt: Jeden, der kein Smartphone mit eingeschaltetem WLAN bei sich trägt, erfasst das Tracking-Tool nicht. Laut Braumann sind das 35 Prozent der Leute. Seine Methode hält er trotzdem für aussagekräftig. „Andere Werbewirkungsanalysen sind sehr viel ungenauer. Mein Lieblingsbeispiel ist TV-Werbung: Da wird die Werbewirkung basierend auf nur 4500 Haushalten hochgerechnet“, sagt er.

Mit dem Kapital aus der aktuellen Finanzierungsrunde möchte Braumann mit seinem Produkt ins Ausland expandieren. „Wir schauen uns Frankreich, Großbritannien und die BeNeLux-Länder an“, verrät er. Außerdem solle das derzeit 25-köpfige Team vergrößert werden.

Bild: Store2be