201506_Gruenderszene_Regioheld

Das Marketing-Unternehmen Regiohelden hat den Besitzer gewechselt: 90 Prozent der Anteile gehören nun zu Ströer. Die regionale Onlinevermarktung sei ein Wachstumsfeld, so Ströer-Vorstand Udo Müller, daher wolle man den Regionalvertrieb durch die Übernahme strategisch ausbauen. Wie viel Ströer für die Mehrheitsbeteiligung auf den Tisch legt, ist nicht bekannt. Voraussetzung für den Erwerb ist die Freigabe durch das Bundeskartellamt.

Der Minderheitsanteil von zehn Prozent verbleibt in der Hand von CEO Feliks Eyser, der das Startup 2010 gründete. Eyser soll auch nach der Übernahme Geschäftsführer bleiben, heißt es von Ströer. Das derzeit rund 100 Mann starke Team soll ebenfalls komplett an Bord bleiben, will Deutsche Startups von Eyser erfahren haben.

Das Stuttgarter Startup, das regionale Unternehmen unter anderem bei Suchmaschinenmarketing und -optimierung unterstützt, hatte über die letzten Jahre insgesamt mindestens acht Millionen Euro aufgenommen. Alle Altinvestoren haben im Zuge der Übernahme ihre Anteile versilbert: Dazu zählen der Schwarzwälder Bote, die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg, Bertelsmann Digital Media Investments, Mountain Partners, der Investment-Arm der Nordwest-Zeitung und die KfW Bankengruppe.

Regiohelden ist bereits das zweite Unternehmen, das Ströer innerhalb weniger Wochen übernimmt: Ende März war bekannt geworden, dass der Außenwerber die Content-Marketing-Spezialisten von Content Fleet aufkaufte. Und genau ein Jahr zuvor war Ströer die knappe Mehrheit am Messaging-Dienst Hoccer 50 Millionen Euro wert gewesen. Der vermutlich größte Teil des Deals wurde aber nicht in bar, sondern in Medialeistungen gezahlt. Nicht auszuschließen ist, dass auch beim aktuellen Regiohelden-Deal eine Media-for-Equity-Komponente mit im Spiel war.


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