Studenten gründen Work-Life-Balance

Deutschland Gründerland?

Alle reden vom Gründen, dieser Eindruck kann einem, erst einmal in der Startupszene verwurzelt, schnell kommen. Allerdings: Für nur noch jeden fünften Studierenden in Deutschland ist Selbständigkeit ein wichtiges Karriereziel, noch vor fünf Jahren war Selbständigkeit noch für immerhin ein Viertel der Studierenden an deutschen Hochschulen ein erstrebenswertes Ziel. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage des Beratungsunternehmens Universum Communications unter mehr als 22.000 Studierenden an 135 Hochschulen in Deutschland hervor.

Erst vergangene Woche hatte auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) Alarm geschlagen. Der fehlende Unternehmergeist werde zum strukturellen Problem für die deutsche Wirtschaft, so der DIHK. „Die Zahl derjenigen, die von sich sagen, sie könnten sich eine Selbständigkeit vorstellen, sinkt in Deutschland Jahr für Jahr“, so Eric Schweitzer, der Präsident des DIHK, im Bezug auf ein Papier aus seinem Haus, dass den im April vorgestellten „Gründerreport 2013“ ergänzt.

Work-Life-Balance wichtiger

Vor allem die IT-Studierenden hat der Mut zur Selbständigkeit verlassen, geht es aus der Universum-Umfrage hervor. Während 2008 noch 32 Prozent der IT-Studierenden Selbständigkeit als wichtiges Karriereziel nannten, sprachen sich 2013 nur 20 Prozent der Studierenden dafür aus. „Die Universitäten müssen bei den Studierenden das unternehmerische Denken stärker fördern. Wenn sich nur noch 20 Prozent der Studierenden überhaupt vorstellen können, ein eigenes Unternehmen zu gründen, gefährdet dies den Wirtschaftsstandort Deutschland. Unternehmen wollen nicht nur fachlich kompetente, sondern auch unternehmerisch denkende Mitarbeiter“, so Stefan Lake von Universum.

Weit oben bei den Karrierezielen steht seit Jahren die „ausgewogene Work-Life-Balance“. Für mehr als die Hälfte der Studierenden ist dies bereits seit 2008 das wichtigste Karriereziel, gefolgt vom Ziel, einen sicheren und beständigen Arbeitsplatz zu haben. Ein Problem für die Gründerszene?

Bild: Klash