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BASF, BMW, Fielmann, Evonik, Siemens, Vorwerk, Lufthansa und viele mehr: Dutzende deutsche Konzerne investieren mittlerweile in Startups. Sei es, weil sie so keine neue Technologie verpassen wollen oder weil sie schlicht Kapital möglichst gewinnbringend anlegen wollen. Dutzende mittelständische und große Unternehmen haben hierzulande Tochtergesellschaften gegründet, um sich an jungen Unternehmen zu beteiligen.

Vor Kurzem verkündete die Deutsche Bahn, dass sie Mitte November eine solche Digitaltochter gründen will, um Startups zu fördern. „In den nächsten beiden Jahren werden wir allein eine Milliarde Euro in Digitalisierungs-Projekte investieren“, sagte Vorstandschef Rüdiger Grube der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Doch obwohl es viele Corporate Venture Capital (CVC)-Gesellschaften in Deutschland gibt, sind die nicht sonderlich aktiv, gemessen an der Summe und Anzahl der Deals – zumindest nicht im Vergleich mit entsprechenden Programmen ausländischer Konzerne.

Das zeigt eine neue Studie des Branchendienstes CV Insights, bei der die 100 aktivsten Corporate VCs vom ersten Halbjahr 2016 aufgelistet werden. Das Ergebnis: Auf Platz eins liegt Google Ventures, dicht gefolgt von Intel Capital. Auf Platz drei bis fünf folgen Comcast Ventures, Salesforce Ventures und Cisco Investments.

Diese fünf deutschen CVCs haben es in die Liste geschafft:

  • Platz 26 geht an Tengelmann Ventures, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Unternehmensgruppe Tengelmann. Sie wurde 2001 in Mühlheim an der Ruhr gegründet und beteiligt sich an schnell wachsenden jungen Internet-Unternehmen. Der Fokus liegt dabei auf E-Com­merce- und Social-Commerce-Konzepten, Marktplätzen sowie Internet- und Web 2.0-Technologien. Das Unternehmen hat in mehr als 30 Startups weltweit investiert.
  • Auf Platz 36 folgt Bertelsmann Digital Media Investments. Die Investment-Tochter des Medienunternehmens Bertelsmann wurde vor zehn Jahren gegründet und sitzt in New York. Sie investiert vor allem in digitale Medien-Technologien und ist an über 50 Unternehmen beteiligt.
  • Boehringer Ingelheim Venture Fund hat es in der Liste auf Platz 49 geschafft. Der Investment-Arm des Pharma-Konzerns aus Ingelheim in Rheinland-Pfalz fördert medizinisch relevante Startups in der Anfangsphase. Gegründet wurde er 1973, zur Zeit beteiligt er sich an über zehn Unternehmen.
  • Auf Platz 51 befindet sich Robert Bosch Venture Capital – ein Unternehmen der Bosch-Gruppe. Es wurde 2008 mit Hauptsitz in Stuttgart gegründet und hat über 30 Firmen finanziell unterstützt. Der Fokus liegt dabei auf Tech-Startups in einer frühen oder späteren Phase.
  • Und auch der Darmstädter Pharmariese Merck investiert in junge Unternehmen: Die Merck Global Health Innovation Fund liegt auf Platz 53 der Liste, wurde 2010 gegründet und hat ihren Firmensitz in Whitehouse Station, New Jersey. Sie hat sich an über 20 medizin-technischen Startups beteiligt.
Bild: Getty Images / artpartner-images