Eingang zur U-Bahn im angesagten Stadtteil Gangnam in Seoul

Südkorea will schärfer gegen illegalen und unfairen Handel mit Kryptowährungen vorgehen. Zugleich solle aber die Blockchain-Technologie, auf der Bitcoin und Co. basieren, gefördert werden, sagte Hong Nam-Ki, Minister für die Koordinierung der Regierungspolitik, am Mittwoch in Seoul.

Er reagierte auf eine Petition mit 280.000 Unterschriften, die den Verzicht auf ein Verbot des Handels mit Cyber-Devisen forderte. Südkoreas Justizminister hatte ursprünglich eine Schließung aller Kryptobörsen des Landes ins Gespräch gebracht. Kurz darauf ruderte die Regierung aber zurück. Südkorea ist eine der Hochburgen des Handels mit Bitcoin und Co.

Über den Umfang der geplanten Regulierung sei die Regierung aber gespalten, sagte Hong. „Die Positionen reichen von einem völligen Verbot des Handels bis zu einer Einbeziehung der Kryptowährungsfirmen in das bestehende System.“ Parallel dazu arbeite das Finanzministerium an Methoden, um virtuelle Währungen zu besteuern. In den kommenden Monaten solle zudem eine Initiative zur Förderung der Blockchain-Technologie vorgestellt werden.

In den vergangenen Monaten wurden Rufe nach stärkerer Kontrolle weltweit immer lauter, so auch beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Finanzminister, hochrangige Vertreter der Geldindustrie und der Internationale Währungsfonds (IWF) schlossen sich den Forderungen an. Bundespräsident Steinmeier warnte ebenfalls vor Spekulationsakrobatik mit Kryptowährungen.

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Reuters/kyr

Bild: MAREMAGNUM/Getty