Fusion in der Startup-Welt: Die beiden Mobile-Payment-Anbieter SumUp und Payleven schließen sich zusammen. Alle Gesellschafter würden das neue Unternehmen weiterhin unterstützen, heißt es von SumUp. Die genaue Verteilung der Gesellschaftsanteile ist aber nicht bekannt. SumUp wollte sich auf Nachfrage von Gründerszene nicht weiter zu der Fusion äußern, während Payleven-Mitgründer Rafael Otero zum Zeitpunkt der Veröffentlichung nicht zu erreichen war.

Obwohl beide Unternehmen von einer Fusion sprechen, wird SumUp-Mitgründer Daniel Klein der CEO des neu fusionierten Unternehmens und die Services beider Unternehmen werden unter dem Namen SumUp weitergeführt. Konstantin Wolff, Mitgründer von Payleven, wird Marketing-Chef, berichtet die dpa.

Die neu entstandene Fintech-Firma wickle Zahlungsvolumen in einer Höhe von einer Milliarde Euro pro Jahr in insgesamt 15 Ländern ab, heißt es von SumUp. „Für uns selbst ist es ein signifikanter Schritt bei der Umsetzung unserer Vision, die erste globale Marke für Kartenakzeptanz zu werden“, lässt sich Klein zitieren. „Vor uns liegt jede Menge harter Arbeit, doch gemeinsam werden wir neue Wachstumspotentiale erschließen und den Service und das Produktangebot für unsere Händler bedeutend ausbauen können.“

Mit Payleven wird das Smartphone des Kunden zu einem Kartenterminal: Mit der passenden App und einem Kartenlesegerät können Kartenzahlungen entgegengenommen werden. SumUp ist ein direkter Wettbewerber: Mit der Lösung des Mobile-Point-of-Sale-Anbieter können Händler Kartenzahlungen einfach und sicher mit ihrem Smartphone oder Tablet akzeptieren.

Rafael Otero und Konstantin Wolff haben Payleven 2012 unter dem Dach von Rocket Internet gegründet und waren bis zur Fusion Geschäftsführer des Startups. Neben Rocket sind auch Seventure Partners, Holtzbrinck Ventures, der lettische VC Ru-Net, die Investmentfirma der Berlusconi-Familie B Cinque und die Beteiligungsgesellschaft New Enterprise Associates am Startup beteiligt.

Nach eigenen Angaben beschäftigt das Fintech-Startup bisher etwa 200 Mitarbeiter. Der Bezahlservice von Payleven ist in Belgien, Brasilien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Niederlande, Spanien, Polen und Österreich aktiv. Für das 2011 gegründete SumUp arbeiteten zuletzt rund 120 Mitarbeiter. Das Unternehmen ist unter anderem in Deutschland und Brasilien aktiv. Klein sagte gegenüber der dpa, in den sich überschneidenden Bereichen werde es einen Stellenabbau geben.

Im Herbst vergangenen Jahres gab das Startup Pläne für eine Expansion in die USA bekannt. Die Konkurrenz dort ist mit Zahlungsangeboten von PayPal und auch Square stark – ein guter Zeitpunkt also, um aufzurüsten.

Denn nicht alle Expansionsversuche waren erfolgreich: 2014 schloss SumUp seinen Standort in Irland nach nur 18 Monaten wieder. Auch aus Russland – wohin das Startup 2013 expandiert war – zog sich SumUp „aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage“ zurück, wie eine Sprecherin gegenüber Gründerszene sagte.

Bild: SumUp