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Der Gurt von Swedish Posture soll die Haltung verbessern

Emma Pihl will die Haltung von Büroangestellten verbessern – mit speziellen Gurten. Diese Haltungstrainer entwickelt die Schwedin seit 2011 und vertreibt sie unter dem Namen Swedish Posture. Bisher ist das Unternehmen, das seit dem Start 200.000 Modelle verkaufte, in Skandinavien, den USA und Italien aktiv. 

Vor zwei Wochen startete der Verkauf der Produkte auch offiziell in Deutschland, wie der Berliner Felix Arhelger gegenüber Gründerszene erzählt. Er ist gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Cord Schmidt für den Vertrieb hier zuständig und hat dafür die Verkaufslizenz vom schwedischen Startup erhalten. Arhelger ist überzeugt: „Die Haltungstrainer führen zu weniger Rückenschmerzen und mehr Selbstbewusstsein, weil man durch die gerade Haltung automatisch auch Selbstvertrauen ausstrahlt.“

Doch auf dem deutschen Markt gibt es bereits einige Konkurrenz. Es finden sich neben den einfachen Gurten beispielsweise elektrische Varianten, die bei krummer Haltung des Trägers vibrieren und ihn ans Aufrichten erinnern, oder auch Unterhemden mit eingearbeiteter Haltungsstütze. Hinzu kommt, dass in Tests des ZDF und NDR die Gurt-Modelle nicht einmal gut abschnitten. Experten raten eher zu gezieltem Rückentraining.

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Felix Arhelger (links) und Cord Schmidt

Ein überflüssiges Produkt also? Arhelger und Schmidt sind von den schwedischen Gurten überzeugt: Die Modelle seien mithilfe von Experten wie Chiropraktikern und Orthopäden entworfen worden. Um erste Kunden zu gewinnen, launchten die beiden Anfang Juli eine zweiwöchige Kickstarter-Kampagne, bei der sie 13.600 Euro einsammelten – und damit knapp mehr als der angepeilte Zielbetrag von 12.500 Euro. Das Geld von der Crowd werde für den Aufbau des Onlineshops und in die weitere Produktion gesteckt, sagt Arhelger. Mithilfe von Influencer-Marketing wolle man online eine starke Marke aufbauen, die gute Haltung „cool“ mache und aus der „verstaubten Reha-Ecke“ heraus hole. 

Swedish Posture verkauft seine Produkte, die zwischen 30 und 50 Euro kosten, bereits in Deutschland – über Onlinehändler wie Amazon oder Ebay. Auch lokale Händler wie Fitnessstudios vertreiben die Gurte. Arhelger will sie aber nicht nur in dem eigenen Onlineshop, sondern auch in den Regalen großer Einzelhändler sehen und sie damit einer breiteren Zielgruppe präsentieren. Er findet: „Gegenwärtige Konkurrenz fokussiert sich hauptsächlich auf die physiologischen Benefits und adressiert eine eher ältere Zielgruppe.“ Der Wettbewerb verkenne dabei, dass auch junge Menschen Haltungsprobleme hätten.

Die seltsamsten Startup-Erfindungen

Bild: Swedish Posture