Tado Startup-Helden
Christian Deilmann, Valentin Sawadski, Leopold von Bismarck und Johannes Schwarz

„Startup-Helden“ von Tado im Interview

Eiskalte Räume beim Wiederbetreten der Wohnung und nach dem Aufstehen – für klimabewusste oder knauserige Menschen im Winter Alltag. Tado (www.tado.com) heißt seine Nutzer zuhause mit optimal beheizten Wohnungen willkommen – automatisch, das Heranrücken der Bewohner verrät die mobile App. Passend dazu ihr Name: eine Verbindung zweier japanischer Begrüßungsformen, die so viel bedeutet wie „Ich bin wieder zuhause“ und „Schön, dass du da bist“.

Christian Deilmann (30, CEO), Valentin Sawadski (26) und Johannes Schwarz (31) (Foto, v.l.n.r., gemeinsam mit CMO Leopold von Bismarck (31), 3.v.l.) gründeten die Tado GmbH 2011. Das Unternehmen sitzt in München, auch die Hardware wird in Bayern produziert. Zum Jahresende plant das Tado-Team die Expansion nach Großbritannien.

Wer seid Ihr und was macht Ihr?

Tado wurde 2011 von Christian Deilmann, Johannes Schwarz und Valentin Sawadski gegründet. Kurz danach wurde das Team um Leopold von Bismarck erweitert. Mittlerweile sind wir ein 26-köpfiges, internationales Team aus den unterschiedlichsten Berufen und Spezialgebieten. Tado ist die erste Geolocation-App für die Heizung, die erkennt, wo die Bewohner sich aufhalten und dementsprechend die Temperatur regelt. Wie ein persönlicher Heizassistent kümmert sich Tado rund um die Uhr darum, dass es immer nur dann warm ist, wenn man es wirklich braucht. So kann man mit Tado durchschnittlich 27 Prozent seiner Heizenergie einsparen.

Wie seid Ihr auf die Idee zu Tado gekommen?

Die Idee zu Tado entstand aus einem alltäglichen Problem. Christian lebte während seines Studiums in den USA in einer Wohngemeinschaft. Dort kam es häufig zu Diskussionen mit seinen Mitbewohnern über die Klimaanlage. Durchlaufen lassen, damit man es schön kühl hat, aber dafür hohe Kosten kassieren, oder ausschalten und dafür in eine stickige Wohnung zurückkommen? Zurück in Deutschland gab es das gleiche Dilemma mit der Heizung. Also tat sich Christian mit Johannes und Valentin zusammen und entwickelte eine smarte Lösung für das Problem – Tado war geboren.

Viele Menschen schalten ihre Heizung bei Abwesenheit aus, mit Tado wird sie für die Ankunft vorgeheizt. Was steht im Vordergrund – Klimaschutz oder Komfort und technische Spielerei?

Wir bei Tado glauben, dass man komfortabel leben und trotzdem verantwortungsvoll handeln kann. Erstmalig kümmert sich Tado vollständig um die Heizung und sorgt für ein optimales Klima zum stets richtigen Zeitpunkt. Das spart Geld, ist gut für die Umwelt erhöht aber auch stark den Komfort. Natürlich steht für einige unserer Kunden auch die technische Spielerei im Vordergrund.

Was wünscht Ihr euch für den Gründungsstandort Deutschland?

Wir beobachten, dass sich Deutschland zunehmend als unabhängiger Gründungsstandort etabliert und hoffen, dass sich diese Souveränität noch sehr viel stärker ausprägt. Es ist wichtig, dass sich Gründer große Ziele setzen und darin auch von allen Seiten unterstützt werden. Erfolgsgeschichten sind der größte Treiber, der wiederum das gesamte Ökosystem massiv mitreißen wird. Daher drücken wir allen Gründern in Deutschland die Daumen, den großen Wurf zu landen.

Welche Trends seht Ihr im Internet?

Wir sehen einen starken Trend im „Internet of Things“. In dieser neuen Welt sollen Dinge und Services um uns herum eigenständig miteinander kommunizieren, um unseren Alltag angenehmer und effizienter zu gestalten. Das Smartphone wird dabei zum zentralen Interaktionsmedium. Tado ist hier ein super Beispiel, in dem sich die digitale Informationswelt und das eigene Zuhause vernetzen.

Bild: Tado