Talixo-Gründer Sebastian Kleinau

Welche Vorteile bietet Talixo?

Im Deutschlands Taxi- und Limousinenmarkt geht es gerade drunter und drüber. Das Berliner Landgericht hat Uber verboten, Taxifahrer protestieren gegen neue Preismodelle von MyTaxi und die jüngst gestarteten Fahrdienste für private Fahrer wie UberPop oder Wundercar bewegen sich in juristischen Grauzonen. Ein Berliner Startup will nun vieles besser machen und „Vorteile für alle Marktteilnehmer“ bieten: Talixo, eine Buchungsplattform für Taxis und Limousinen, wurde bereits 2012 von dem ehemaligen BCG-Berater Sebastian Kleinau gegründet und startete im März 2013. Noch aber bleibt die große Aufmerksamkeit für Talixo aus.

Das Berliner Startup will sich von Konkurrenten wie MyTaxi, Taxi.eu oder Uber absetzen, indem es den Nutzern alle Fahrdienste inklusive Preisen und Vorteilen gebündelt anzeigt. „Das Talixo-System kennt die vorhandenen Kapazitäten der Fahrtanbieter im voraus und bringt diese in Echtzeit mit der Nachfrage zusammen“, erklärt Kleinau. Mit Online-Vorbuchungen will Talixo Preisvorteile für die Kunden schaffen und bei den Taxi- und Limousinenanbietern für mehr Auslastung und eine bessere Optimierung von Routen sorgen.

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Für das Modell bekommt Talixo sogar Unterstützung vom Taxiunternehmer Richard Leipold, der auch Vorsitzender der Berliner Taxivereinigung ist – und kürzlich die einstweilige Verfügung gegen UberBlack vor dem Landgericht Berlin erwirkt hatte. Leipold habe beratend beim Start zur Seite gestanden, so das Startup.

Im Februar 2014 sammelte Talixo einen Millionenbetrag von der IBB, dem ehemaligen Booking.com-COO Matthew Witt und einem weiteren Privatinvestor ein. Neben Berlin ist die Plattform bisher in sieben weiteren deutschen Städten verfügbar – bis Sommer sollen es 30 Städte sein.

Doch kann Talixo mit Deutschlands erfolgreichster Taxi-App MyTaxi oder dem US-Konzern Uber konkurrieren? Noch hat Talixo nicht einmal eine App, die Buchung erfolgt über die Website des Unternehmens. Derzeit nutzen laut Talixo vor allem Firmen die Plattform – in Berlin seien bisher 60 Firmenkunden und 3.000 Einzelkunden registriert. Mittelfristig will Talixo in Berlin mit 1.500 Fahrern zusammenarbeiten.

Anders als bei Uber können die Limousinen nur verbindlich im voraus gebucht werden – dafür können sich die Fahrer an die Richtlinien halten und – wie gesetzlich vorgeschrieben – nach jeder Fahrt an ihren Betriebssitz zurückkehren, wie das Unternehmen erklärt. Alle Fahrer müssen eine festgelegte prozentuale Provision pro Fahrt abgeben; eine monatliche Vermittlungsgebühr zahlen sie nicht – wie viel die Fahrer abgeben müssen, will das Unternehmen jedoch nicht sagen.

Gründer Sebastian Kleinau betont, dass Talixo sich im Gegensatz zu anderen Anbietern wie Uber an die bestehende Gesetze halte: „Ich bin ebenso wie Uber – und übrigens auch wie viele Taxi-Unternehmer – davon überzeugt, dass sich der Markt für Taxis und Limousinen massiv verändern muss“, so Kleinau. „Aber mit Talixo zeigen wir, dass technologische Innovation möglich ist, die sich an bestehende gesetzliche Richtlinien hält.“

Bild: Talixo