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Tapdo_ManuelMarkusUlli_quer_web_(c)www.nikolausurban.com (1) Die Tapdo-Macher Manuel Prätorius, Markus Sudhoff und Ulrich Burgbacher (von links)

Die Anzahl an Startups in Münster ist überschaubar. Der Münsteraner Markus Sudhoff ist seit sieben Jahren Teil der Startupszene vor Ort. Er baute das Energie-Startup Grünspar mit auf und versuchte sich danach an einem Fintech-Startup, das jedoch scheiterte. Sein neuestes Projekt zieht er seit einigen Monaten bisher unbemerkt auf: den smarten Knopf Tapdo.

Das Startup Tapdo Technologies hat eine Hardware entwickelt, die mit dem Smartphone verbunden werden kann. Der Button erkennt mithilfe von Sensoren Fingerabdrücke und kann diesen bestimmte Befehle zuordnen, erzählt Sudhoff, der das Startup gemeinsam mit Manuel Prätorius und Ulrich Burgbacher gründete.

Demnach sollen nicht nur Fingerspitzen, sondern auch andere Teile der Finger für Anweisungen genutzt werden. So soll etwa mit dem Auflegen der Daumenspitze Musik auf dem Smartphone bedient oder mit der Berührung der Mitte des kleinen Fingers ein Taxi zum eigenen Standpunkt bestellt werden. Auch in einem „Smart Home“ könne der Button zum Einsatz kommen, etwa bei der Bedienung der Heizung oder des Lichts, so das Startup.

Noch steht das achtköpfige Team am Anfang und hat bisher nur einen Prototypen des Knopfes hergestellt, der etwa 2,5 Zentimeter breit und ein Zentimeter hoch ist. Man könne ihn etwa an einem Armband tragen, so Sudhoff. Dadurch müsse der Nutzer sein Smartphone nicht mehr aus der Tasche holen. Insgesamt sollen zu Beginn zehn verschiedene Befehle möglich sein. Der Vorverkauf starte voraussichtlich Anfang 2017, so Sudhoff.

Es gibt viel Konkurrenz

Die Idee eines mit dem Smartphone verbundenen Knopfes ist jedoch nicht neu. Das gehypte und VC-finanzierte Hardware-Startup Senic produziert ebenfalls ein ähnliches Produkt: das kreisrunde Gadget Nuimo, mit dem Nutzer etwa das Licht oder ihre Musikanlage zuhause bedienen können. Und: Im Januar 2015 sammelte ein schwedisches Team für seinen „Smart Button“ Flic fast eine Millionen US-Dollar über die Crowd ein.

„Unser Produkt unterscheidet sich wesentlich von allem, was bisher auf dem Markt ist“, so der Gründer selbstbewusst. Mit Tapdo seien etwa mindestens zehn verschiedene Befehle möglich. „Tapdo ist ein Schritt weg vom Spielzeug und hin zu einer erwachsenerer Version eines Wearables in der Form.“

Geld von der Crowd soll her

Unter der Flic-Kampagne finden sich einige Kommentare von verärgerten Nutzern, die noch immer auf ihren Knopf warten. Auch die Münsteraner möchten im Februar 2017 ebenfalls Geld über die Crowd einsammeln. „Den konkreten Zeitplan für die Kampagne entwickeln wir in den nächsten Wochen, um zum Start der Kampagne wirklich realistische Ziele kommunizieren zu können“, sagt Sudhoff.

Es wäre nicht das erste Mal, dass das Tapdo-Team Geld bekommt. Nach eigenen Angaben hat das erst im Sommer 2016 gegründete Startup bereits ein Seedinvestment von zwei Business Angels einsammeln können: Klaus Freiberg, Vorstandsmitglied des Dax-Konzerns Vonovia, und Oliver Puhl, ehemaliger Managing Director bei Morgan Stanley, investierten eine unbekannte Summe. Im Sommer 2017 soll dann eine weitere Finanzierungsrunde anstehen, so das Unternehmen.

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Bilder: Nikolaus Urban