Es wird spannend im Taxi-Vermittlungsgeschäft: Existierte der Platzhirsch MyTaxi bislang vielerorts weitestgehend alleine auf weiter Flur, kommen die Konkurrenten nun immer stärker in die Gänge. Taxi.de will nun mit einem interessanten Modell auf sich aufmerksam machen. Nicht durch eine Vermittlungsgebühr, sondern über individualisierte Applikationen will sich das Unternehmen finanzieren.

Taxi.de: Kostenlos auch für die Fahrer

Es geht rund im Taxi-Vermittlungsgeschäft: Nachdem Ende März bereits Taxi.eu seine Wachstumsambitionen deutlich gemacht hatte und MyTaxi (www.mytaxi.net) gerade erst seine App um einen Mobile-Payment-Service erweitert hat, geht laut Deutsche Startups mit Taxi.de (www.taxi.de) nun ein vermeintlich neuer Wettbewerber an den Start – „vermeintlich“ deshalb, weil das Unternehmen keinesfalls neu ist, sondern aus dem Projekt Taxibutton hervor gegangen ist, das nun vollständig in Taxi.de integriert wurde. Wie auch die Konkurrenten will Taxi.de die Bestellung eines Wagens per Smartphone ermöglichen.

Wo die Ähnlichkeiten enden ist derweil das Finanzierungsmodell. Während MyTaxi etwa eine Vermittlungsgebühr von 79 Cent (netto) vom Taxifahrer verlangt – für das Mobile Payment kommen übrigens noch einmal 21 Cent plus 3,9 Prozent des Fahrpreises hinzu –, ist Taxi.de für alle Teilnehmer kostenlos. Auch wenn sich das Angebot erst etablieren muss und MyTaxi bereits eine starke Markenpositionierung aufbauen konnte und den Payment-Service als spannende Zusatzoption anbietet, dürfte das Taxi.de-Angebot allein schon deshalb für Interesse bei den Fahrern sorgen.

Individualierte Apps für Zentralen und Fahrer

Monetarisieren will sich das Unternehmen derweil durch individualisierte Applikationen für Taxiunternehmer, heißt es vom Betreiber Talex Mobile Solutions. Für 290 Euro haben Zentralen und Unternehmer die Möglichkeit, auf der Website in wenigen Schritten eine eigene Taxi-App zu gestalten. Nach dem ersten Jahr fallen zudem 10 Euro monatliche Wartungskosten an. Der Vertrag ist nach diesen 12 Monaten jederzeit zum Monatsende kündbar.

Anders als die Konkurrenz stellt sich Taxi.de somit nicht als Wettbewerber der traditionellen Taxi-Zentralen auf, sondern sieht diese vielmehr als mögliche Kunden an. Finanziert wird Taxi.de unter anderem vom Gelbe Seiten-Verlag und Twago-Geldgeber Euro Serve Media sowie dem Internet-Unternehmer Thomas Promny der unter anderem beim erst vor Kurzem eingestellten Mikrozahlungsdienst PicoPay engagiert war.

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