TeamViewer-Chef Andreas König (rechts)
TeamViewer-Chef Andreas König (rechts)

Schon seit Längerem ist das Tech-Unternehmen TeamViewer Link kein Geheimtipp mehr. Spätestens seit vor drei Jahren der Finanzinvestor Permira für 870 Millionen zugeschlagen die Firma übernommen hat. Mit einem Unternehmenswert von umgerechnet mehr als einer Milliarde Dollar wurde TeamViewer aus Göppingen dadurch zum Unicorn.

Das Geschäft läuft so gut, dass mehrere Investoren nun Interesse an einem Einstieg bekundeten, berichtet die FAZ und das Manager Magazin. Eine mit den Vorgängen betraute Person bestätigte die Investoren-Gespräche gegenüber Gründerszene. Doch bei dem Preis konnten sich Permira und die Interessenten nicht einigen. Die Finanzinvestoren Hellman & Friedman sowie Vista wollten laut Manager Magazin die Hälfte des Unternehmens übernehmen – und bietet etwa 850 Millionen. Das macht eine neue Unternehmensbewertung von 1,7 Milliarden Euro. 

Doch Permira sagte das Angebot ab, denn das Private-Equity-Unternehmen glaubt an weitere Wachstumsfelder im Bereich Internet-of-Things und will demnach an TeamViewer festhalten. Auf Nachfrage von Gründerszene äußerte sich die Firma nicht zu dem Bericht. Es wäre eine stattliche Summe gewesen: Im Fall eines Verkaufs hätte der Investor seinen Einsatz verdreifacht, die Hälfte der 870 Millionen Euro bezahlte Permira damals mit Eigenkapital, heißt es im Manager Magazin. Einige Investment-Manager von Permira haderten offenbar mit dieser Absage, schreibt das Wirtschaftsmagazin. Der an der Firma interessierte Tech-Spezialist Hellmann & Friedman hätte zusätzliches Know-how gebracht.

Das 2005 gegründete TeamViewer ermöglicht es, Geräte fernzuwarten. Gibt es etwa Probleme mit einem Computer, kann sich der Nutzer von einem anderen Gerät auf den betroffenen Computer hinzu schalten und den Fehler beheben. Für Privatnutzer ist TeamViewer kostenlos, Unternehmen müssen dafür bezahlen. 171 Millionen Euro Umsatz hat das Tech-Unternehmen im vergangenen Jahr gemacht, davon 107 Millionen Euro operativer Gewinn, heißt es im Manager Magazin. Nach Unternehmensangaben haben 1,5 Milliarden Nutzer TeamViewer heruntergeladen und aktiviert, davon sind 410.000 zahlende Unternehmenskunden. 

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Bild: Chris Marxen/Heureka