Es ist so etwas wie der zweite Exit für Supercell: Ein Konsortium unter Führung des chinesischen Technologiekonzerns Tencent übernimmt die finnische Spieleschmiede Supercell. Für den 84-prozentigen Anteil bezahlen die neuen Eigentümer 8,6 Milliarden Dollar. Damit liegt die Bewertung knapp oberhalb der 10-Milliarden-Dollar-Marke. Das ist einzigartig für ein europäisches Tech-Startup, bislang führte Spotify die Rangliste mit zuletzt 8,5 Milliarden Dollar Unternehmenswert an.

Tencent kauft den Games-Anbieter vom japanischen Unternehmen Softbank, das Mitte 2013 einen Anteil von 51 Prozent an Supercell erworben hatte – bei einer Unternehmensbewertung von damals rund 3 Milliarden Dollar. 2015 hatte Softbank noch einmal weitere Anteile nachgekauft. Wie auch schon unter dem alten Eigentümer soll auch unter den zukünftigen Besitzverhältnissen eines gesichert sein, versprechen Tencent & Co.: Supercell soll unabhängig arbeiten und sein Hauptquartier in Finnland behalten. Die Transaktion soll im dritten Quartal 2016 abgeschlossen sein.

Gegründet wurde Supercell 2010 in Helsinki von Mikko Kodisoja, Lassi Leppinen, Niko Derome, Visa Forsten, Petri Styrman und CEO Ilkka Paananen. Die derzeit aktiv angebotenen Spiele Hay Day, Clash of Clans, Boom Beach und Clash Royale haben täglich mehr als 100 Millionen aktive Spieler, vermeldete das finnische Unternehmen im März dieses Jahres. Supercell beschäftigt nach eigenen Angaben derzeit rund 180 Mitarbeiter.

Die Übernahme des finnischen Anbieters ist nicht der erste Schritt für Tencent in den Spielemarkt. Der chinesische Konzern hält seit vergangenem Jahr 100 Prozent des League-of-Legends-Machers Riot Games, nachdem er bereits 2011 einen kontrollierenden Anteil am kalifornischen Spieleanbieter erworben hatte.

Bild: Supercell