Trivago-CEO Rolf Schrömgens

Es hatte alles so gut angefangen für Trivago: Nach dem Börsengang im Dezember 2016 legte die Aktie des Düsseldorfer Reiseportals in der ersten Jahreshälfte 2017 eine Bergfahrt hin – von elf auf 24 Dollar konnte sich der Kurs mehr als verdoppeln. Doch dann folgte der Absturz: Nach einer Gewinnwarnung im September sank der Wert zwischenzeitlich gar auf nur sechs Dollar. In diesem Tief steckt Trivago immer noch, und damit nicht genug.

Wie das Handelsblatt (Paywall) berichtet, droht dem Unternehmen eine Sammelklage von enttäuschten Anlegern aus den USA. Hintergrund sind die Ermittlungen britischer Wettbewerbshüter in der Reisebranche. Die sogenannte Competition and Markets Authority prüft derzeit, ob diverse Hotelvergleichsportale ihren Kunden wirklich wie versprochen die besten Angebote zeigen. Der Vorwurf aus den USA: In seinem Börsenprospekt habe Trivago nicht auf irreführende Verkaufspraktiken hingewiesen, die unweigerlich zu einer solchen Überprüfung geführt hätten. Neben den Düsseldorfern sind von dieser etwa auch Hotels.com und Booking.com betroffen.

Trivago-Mitgründer Rolf Schrömgens gibt sich laut dem Bericht dennoch gelassen und will künftig unabhängiger von großen Online-Reisebüros wie Booking.com oder Expedia werden. Expedia ist mit 60 Prozent an Trivago beteiligt. Diese sind die Hauptakteure auf der Plattform und hatten ihre Budgets im Sommer stark zurückgefahren. „Das kam unerwartet und hat uns einen Teil des Umsatzes und unserer Profitabilität gekostet“, sagte Schrömgens dem Handelsblatt. Für dieses Jahr rechnet Trivago trotz allem mit einem Umsatzwachstum um 39 Prozent, ab dem zweiten Halbjahr 2018 will man auch wieder Gewinn machen, eine Milliarde Umsatz ist für dieses Jahr anvisiert.

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