„#truefruits @truefruits was ist los mit euch?“ So oder ähnlich haben viele in den sozialen Netzwerken auf die neue Werbekampagne des Bonner Saftherstellers reagiert. Jetzt hat das Unternehmen Stellung bezogen.

Mit großen Plakaten, auf denen schwarze, rote und gelben Flaschen zu sehen sind, und auf denen Sprüche wie „Eure Heimat braucht uns jetzt“ oder „Noch mehr Flaschen aus dem Ausland“ stehen, hatte das Startup in Österreich für seine Obstsäfte geworben. Die Kampagne läuft unter dem Hashtag #jetztösterreichts – und sorgte im Netz für Furore. Ist das rassistisch? Geschmacklos? Oder einfach nur gute PR? Das fragten sich viele der Kritiker. 

Daraufhin sah sich das Unternehmen offenbar zu einer Stellungnahme gezwungen. In einem Post auf dem True-Fruits-Facebookprofil heißt es: Vermutlich sei es „aus Unkenntnis und/oder schlichter Dummheit“ zu Missverständnissen gekommen. True Fruits schreibt weiter: Man distanzierte sich klar von Gruppen am rechten Rand, „Rassismus und Fremdenfeindlichkeit finden wir zum Kotzen.”

Ziel sei es gewesen, Aufmerksamkeit zu erregen. Und zwar für das wichtige Thema Fremdenfeindlichkeit: „Wir als kleiner Saftladen haben es mit einer einzelnen Aktion geschafft, derartige Themen in den Fokus der Menschen zu rücken. Wir fragen uns also: Wozu wären dann erst große Konzerne mit deutlich größeren Budgets in der Lage?“

Allerdings kam die Erklärung nicht bei allen gut an: „Ein bisschen übers Ziel hinausschießen ist menschlich. Aber sich nach Geschmacklosigkeit beleidigend+selbstgefällig rechtfertigen? Schwach“, kommentierte beispielsweise @GERmatti, der Landesvorsitzende der Julis Brandenburg.

Es ist nicht das erste Mal, dass das Unternehmen mit einer provokanten Werbekampagne in die Schlagzeilen gerät. Vor einem Jahr warb True Fruits mit Plakaten wie „Oralverzehr“ oder „Bei Samenstau schütteln“. Damals haben auch deutsche Städte die Werbung zensiert.

Bild: True Fruits, Screenshot