Unternehmerin Arianna Huffington auf einem Selfie mit Ex-Uber-Chef Travis Kalanick und seinem Nachfolger Dara Khosrowshahi (Mitte), aufgenommen in der Uber-Firmenzentrale

In spätestens 36 Monaten soll Uber an die Börse gehen. Diese Botschaft hatte Dara Khosrowshahi im Gepäck, als er am Mittwoch das erste Mal in der Firmenzentrale in San Francisco vor seinen neuen Mitarbeitern auftrat. Das berichten mehrere Medien unter Berufung auf Uber-Mitarbeiter. Demnach stellte der Ex-Expedia-Chef einen IPO in den nächsten 18 bis 36 Monaten in Aussicht. Zuvor war immer wieder über den Zeitpunkt spekuliert worden.

An den Finanzmärkten wird dieser Schritt jedenfalls mit Spannung erwartet. Uber gilt als das wertvollste Startup der Welt, in der vergangenen Finanzierungsrunde wurde der US-Fahrdienst von Investoren mit 68 Milliarden US-Dollar bewertet. Allerdings steckt das Unternehmen bisher noch tief in den roten Zahlen fest. Im zweiten Quartal fiel ein Verlust in Höhe von 645 Millionen Dollar an.

Khosrowshahi hat aber noch weitere Pläne, wie er am Mittwoch bekannt gab. Er will die Kultur bei Uber verändern. In den vergangenen Monaten stand der US-Fahrdienstvermittler immer wieder in der Kritik, vor allem der damalige Chef Travis Kalanick. Sexuelle Belästigung, Betrugsvorwürfe und Chauvinismus waren nur einige der Vorwürfe gegen ihn.

Kalanick und Benchmark streiten sich weiter

Kalanick musste seinen Posten im Juni räumen, nachdem der Druck auf ihn immer größer geworden war. Vor allem der VC Benchmark Capital, einer der ersten Investoren bei Uber, erhob schwere Vorwürfe gegen ihn. Der Startup Finanzier  verklagte Kalanick mit dem Vorwurf, Investoren getäuscht zu haben, um mehr Macht im Verwaltungsrat zu erlangen.

Jetzt kann Kalanick allerdings erst einmal aufatmen: Am Mittwoch entschied ein Gericht, die Verhandlungen mit Benchmark vor ein Schiedsgericht zu bringen, wie TechCrunch berichtet. Damit ist die Öffentlichkeit außen vor: Verhandlungen vor dem Schiedsgericht sind privat. Ein Schlichter sucht mit beiden Parteien eine Lösung, die dann rechtlich bindend ist. Anders gesagt: Weder Kalanick noch Benchmark können dagegen Revision einlegen. Wie der Fall ausgeht, ist noch völlig offen.

Ganz aus der Öffentlichkeit will Kalanick offenbar aber doch nicht verschwinden: Er ließ es sich nicht nehmen, seinen Nachfolger Khosrowshahi am Dienstag persönlich in das neue Amt einzuführen, wie ein Foto-Tweet der US-Journalistin Arianna Huffington zeigt (siehe Titelbild).

Bild: Arianna Huffington @ariannahuff / Twitter