Während Uber in Deutschland weiter mit dem Geschäftsmodell Probleme hat und allerlei Gerichtstermine im Kalender stehen, läuft es zumindest in den USA ein wenig besser. Gut, der Bürgermeister von New York wollte Uber gerade aus der Stadt werfen, weil er meinte, dass die Uber-Taxis die Stadt verstopfen. Aber am Ende musste er seine Forderung kleinlaut zurückziehen, weil Uber mittels der eigenen Daten beweisen konnte, dass die Stadtverwaltung daneben lag. Aber die Daten machen Uber jetzt schon wieder Probleme.

Angefangen hat alles mit einer Uber-Fahrerin, die laut dem US-Magazin Vice plötzlich ungewöhnlich viele Uber-Wagen in ihrer Nähe vorfand. Die Abholung sollte allerdings 17 Minuten dauern. Auf ihre Nachfrage bei der Fahrerin bei ihrem Auftraggeber erhielt sie dann die Auskunft, dass die angezeigten Fahrzeuge gar nicht echt seien. Dargestellt sei nur eine ungefähre Anzahl von Fahrzeugen, die generell unterwegs sind. Man solle die Anzeige mehr als einen Bildschirmschoner betrachten, auf dem halt Autos hin und her fahren. Immerhin sei aber damit zu rechnen, dass mit den nächsten Softwareupdates die Anzeige genauer werden würde.

 Die Analysten Alex Rosenblat und Luke Stark vom New Yorker Think Tank Data & Society, die sich mit den Karten und dem Algorithmus von Uber beschäftigt haben, sehen dahinter aber weniger ein Softwareproblem. Tatsächlich scheint es auch Teil des Geschäftsmodells zu sein. Die Preise von Uber richten sich nach der Verfügbarkeit, bzw. wie viele Menschen gerade ein Uber-Taxi ordern. Uber dirigiert seine Fahrer in die Gebiete, in denen es eine hohe Nachfrage gibt. Das bedeutet aber gleichzeitig, dass in anderen Gebieten, in denen man nur den Normalpreis zahlt, weniger Fahrzeuge vorhanden sind. Offenbar tauchen genau in diesen Momenten die „Phantom“-Uber-Fahrzeuge auf. Dem Kunden werden also mehr verfügbare Wagen angezeigt, als eigentlich vorhanden sind, damit er nicht spontan zu einem anderen Anbieter wechselt.

Uber hat auf die Vorwürfe reagiert und nennt verschiedene Gründe für die nicht korrekte Anzeige. Verzögerte GPS-Signale seien das eine, manchmal würden aber auch nicht mehr als acht Uber angezeigt. Und dann würde vor allem in „gefährdeten Gebieten“ die Position des Uber-Wagens nicht genau angezeigt, um diesen zu schützen.

Ein paar Argumente sind durchaus nachvollziehbar, auch das nicht immer alle Fahrzeuge angezeigt werden. Dennoch bleibt der Eindruck, dass hinter der Kartenanzeige dann doch Absicht steckt, damit die Kunden auf keinen Fall zu einem anderen Anbieter wechseln, der vielleicht mehr Fahrzeugen in der Nähe stationiert hat.

Bild: Uber