UberEats
Mit UberEats liefern Uber-Fahrer Essensbestellungen an Kunden aus.

Am Sonntag war Tag der Ehefrau. Das hat UberEats, der Essenslieferdienst des milliardenschweren US-Startups Uber, zum Anlass genommen, in Indien eine neue Werbekampagne zu starten. Der Gedanke: „Bestell mit UberEats und lass deine Frau einen Tag von der Küche freinehmen“, hieß es in der Mail des Lieferdientes an seine Kunden, adressiert an Ehemänner. Als Incentive für die Bestellung gewährte UberEats umgerechnet 1,30 Euro Rabatt mit dem Code „nocookingday“ auf das Menü.

Kunden reagierten verärgert und warfen Uber vor, mit dieser Werbeaktion Geschlechterstereotypen zu propagieren. In den sozialen Netzwerken entfachte sich ein Shitstorm gegen den indischen Ableger von UberEats. „Sorry @uber aber warum denkt ihr, dass nur die ‚Frau‘ in der Küche stehen sollte!“, schreibt ein Twitter-Nutzer. Und: „Danke @uber, dass ihr Geschlechterrollen in Indien definiert. Natürlich müssen Frauen in der Küche ackern & Männer uns die Freiheit KAUFEN.“ „Ihhhhhh!“, findet eine andere Nutzerin.

Uber lenkt wenig später ein und zieht die Kampagne zurück. Auf Twitter schreibt das Milliarden-Startup: „Das war total unangemessen. Wir haben es entfernt und wir entschuldigen uns.“

Der Fahrdienstleister kämpft in diesem Jahr mit massiven Skandalen, zu denen auch Sexismusvorwürfe gehören. Nachdem im Februar eine ehemalige Entwicklerin mit einem Blogartikel an die Öffentlichkeit gegangen ist, in dem sie über die Missstände in dem US-Unternehmen geschrieben hat, folgten zahlreiche Rückschläge, die schließlich sogar Uber-Gründer Travis Kalanick zum Rücktritt zwangen.

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