Ballack Ab in den Urlaub
Fußballer Michael Ballack warb einst für Unisters größtes Urlaubsportal

Schon im April wurde spekuliert, dass es sich bei der Unister-Pleite um einen besonders krassen Fall von Insolvenzverschleppung handeln könnte. Nun erhärtet sich dieser Verdacht: Laut einem Bericht der „Bild am Sonntag“ will der Insolvenzverwalter des Leipziger Internetunternehmens mehr als 100 Millionen Euro von Google zurückfordern. Diese sollen bei Geschäften im Zeitraum zwischen Zahlungsunfähigkeit und Insolvenzantrag geflossen sein.

Es gibt demnach gerichtsfeste Beweise dafür, dass Unister seinen Insolvenzantrag bis ins Jahr 2016 verschleppt hat, obwohl es schon 2014 zahlungsunfähig war. Laut „BamS“ könnten von den Rückforderungen auch TV-Sender, bei denen Unister-Werbespots liefen, sowie einige Reiseveranstalter betroffen sein.

Unister hatte im Sommer 2016 nach dem plötzlichen Tod des Gründers Thomas Wagner Insolvenz angemeldet. Wagner starb bei einem Flugzeugabsturz auf dem Rückweg von Venedig nach Leipzig. In Italien hatte er bei einem zwielichtigen Kreditgeschäft versucht, einen Millionenkredit für sein Unternehmen zu bekommen und wurde dabei betrogen.

Bild: Unister