Copyright: Diese Fälschung ist vom Original kaum zu unterscheiden …

Begehen die Recommerce-Portale Zoxs, Momox und ReBuy regelmäßig Urheberrechtsverletzungen? Der Vorwurf: Alle drei Portale sollen Bilder fremder Händler nutzen.

Klaute Rebuy bei Amazon?

Der Hintergrund: Ein Amazon-Händler hatte seine Bilder auf Zoxs wiedererkannt und hakte dort nach. Das Unternehmen aus Wesel habe geantwortet, das Beziehen von Amazon-Bildern sei erlaubt. Dem Händler kam dies jedoch spanisch vor – er wandte sich an das Portal Wortfilter, das seinerseits bei Zoxs nachfragte. Am gleichen Abend, so schreibt Wortfilter, seien die Bilder des betroffenen Händlers von den Seiten des Recommerce-Portals verschwunden.

Denn tatsächlich scheint hier eine Urheberrechtsverletzung vorzuliegen: Wer bei Amazon Bilder für Produkte einstellt, muss zwar damit leben, dass diese auch für andere Amazon-Angebote genutzt werden dürfen – für dritte Seiten gilt diese Regelung jedoch nicht.

Und es scheint sich längst nicht um einen Einzelfall zu handeln: Auch auf den Seiten von ReBuy werden Amazon-Bilder verwendet. Ebenfalls sind beim Momox-Ableger Medimops Produktfotos zu finden, die auch bei Amazon auftauchen. Wer sich hier allerdings zuerst bei wem bedient hat, ist unklar.

Die Vermutung liegt nahe, dass die Recommerce-Portale Kosten für eigene Produktfotos sparen wollten. Dies könnte den Portalen jedoch noch teuer zu stehen kommen: Die Urheberrechtsverletzungen sind strafbar und können abgemahnt werden.

Bediente sich Medimops an fremden Bildern?

Von einer Sprecherin von ReBuy heißt es auf Anfrage von Gründerszene: „Wir nehmen die Vorwürfe ernst und arbeiten gerade mit Hochdruck daran, aktuelle und historische Datennutzung auf Rechtmäßigkeit zu überprüfen. Wir können bereits sagen, dass es sich um kein systematisches Problem handelt, sondern vereinzelte Datennutzung betrifft. ReBuy bezieht Produkt-Daten von verschiedenen Anbietern. Aufgrund der hohen Datenmengen dauern die Arbeiten derzeit noch an. Dafür bitten wir um Verständnis!“

Auch Zoxs lässt nach eigenen Angaben aktuell die Vorwürfe prüfen, wollte sich jedoch noch nicht weiter dazu äußern. Momox hat bisher nicht auf Gründerszenes Anfrage reagiert.

Update vom 3. Juni 2015: Inzwischen hat sich Momox gegenüber Gründerszene zu den Vorwürfen geäußert. Von dem Berliner Recommerce-Unternehmen heißt es: „Momox hat sofort nach Bekanntwerden der Vorwürfe eine eingehende technische und rechtliche Prüfung eingeleitet.  Wir nehmen die Anschuldigungen sehr ernst. Das Thema ist für uns äußerst wichtig und die Einhaltung geltenden Rechts hat für uns höchste Priorität. Momox bezieht Produktdaten und Bildrechte von verschiedenen Lizenzgebern.“

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