Wer seine Kernkompetenzen und Talente genau kennt, kann sich authentisch in die richtige Rolle im Unternehmen einbringen. Menschen, die tun was sie lieben und können, haben Spaß an der Arbeit, sind nachhaltig motiviert und produzieren spielerisch bessere Ergebnisse. Im Textinterview mit Gründerszene erklärt die Referentin Svenja Neupert die Besonderheit des USP und gibt einen kleinen Einblick in die Gründerszene Seminare „USP und Businessmodell 1 und 2„.

Was genau zeichnet einen USP für Dich aus?

Ein USP bedeutet, die eigenen Potenziale klar als Talente beschreiben zu können und sie je nach Businessanforderung professionell zu kombinieren. Eine wesentliche Zukunftskompetenz ist, sich selbst die Fragen zu stellen, wie  man seine persönliche Einzigartigkeit herausfindet, welche Kernkompetenzen man selbst als Gründer hat, welche Talente die eigenen Mitarbeiter haben und wie man, basierend auf diesen Potentialen, radikal andere Produkte oder Serviceleistungen für einen neuen Markt kreieren kann.

Wozu ist Einzigartigkeit im Business wichtig?  Warum sollte man als Gründer oder Startup-Mitarbeiter seinen USP kennen?

Produkte und Services werden zunehmend ähnlicher (beispielsweise Telefonanbieter, Medienangebote, Plattformen). Bei zu hoher Ähnlichkeit können Firmen nur um die gleichen Kunden konkurrieren und drücken gegenseitig die Preise. Der Effekt ist, dass viele Firmen geringe Gewinne abwerfen und durch Stress und geringe Bezahlung auch die Motivation der Mitarbeiter sinkt.

Welche Rolle spielt die einzelne Person in einem Business?

Die Einzigartigkeit eines Unternehmens entsteht durch das, was die Mitarbeiter zu tun vermögen. Die Grundidee  einer Purpose-orientierten Unternehmensführung ist die, dass Personen, die etwas leidenschaftlich gern tun, es auch außergewöhnlich gut tun, weil es ihnen Spaß bringt, sich mit der Materie viel tiefer auseinander zu setzen und sie dadurch eine spezielle Kernkompetenz entwickeln.

In einem Netzwerk-Business geht es darum, dass nur Kernkompetenz-Partner zusammen arbeiten. Jeder ist ein Spezialist auf seinem Gebiet ist und aus diesem Grund führt die höhere Leistung jedes einzelnen zu einer höheren Gesamtleistung. Die Summe ist also mehr als die Gesamtheit ihrer Teile und erzeugt so einen Wettbewerbsvorteil.

Wichtige Fragen, die sich jeder Gründer stellen sollte, sind also: Was ist der Zweck (Purpose) meines Unternehmens, was macht mein Unternehmen einzigartig (USP des Businesses)? Welche Mitarbeiter benötigt das Unternehmen, um in allen Komponenten des Businessmodells und der Wertschöpfungskette (Idee – Konzeption – Produkt – Vertriebswege – Finanzierungswege – Kundennutzen) jeweils nur Kerntalente einzusetzen?

Daraus ergibt sich, dass die Geschäftsführung ihre Businessstruktur stärkenorientiert aufbauen und ihre Mitarbeiter mit der zu ihren Kernkompetenzen passenden Aufgabe ausstatten sollte.

Wie kann man vorgehen, wenn man seinen USP finden möchte?

5  Leitfragen, um sein persönliches Kerntalent im Business zu entdecken:

  1. Was will ich? (Ziel)
  2. Was liebe ich? (Passion- Leidenschaft)
  3. Was kann ich? (Kompetenzen)
  4. Welcher Job oder welche Rolle im eigenen Business passt dazu?
  5. Wen benötige ich als ergänzende Komplementärpartner für meine Wertschöpfungskette im Business?

Seinen USP kennen, kann sicherlich auch eine Crux sein: Was geschieht, wenn man erkennt, dass man mit seinen Kernkompetenzen falsch in einem Business eingesetzt ist?

Manche Menschen setzten sich sogar im eigenen Business „nicht an den richtigen Platz“. Dies ist einer der häufigsten Probleme von Gründern und Einzelunternehmern. Ihnen fehlt vielleicht zum einen die Klarheit darüber, was genau ihr Kerntalent ist, zum anderen haben sie dann keine konkreten ergänzenden Komplementärpartner, welche die übrigen Aufgaben im Business abdecken könnten.

Sie verlieren dann den Drive und ihre Effizienz. Ich denke viele Unternehmungen scheitern daran, dass die Gründer glauben, viele Dinge selbst tun zu müssen, anstatt sie an diejenigen zu delegieren, die diese Aufgabe lieben. Ein Netzwerkunternehmen von Kernkompetenzen würde viele Gründungen gelingen lassen.

Gründerszene-Seminare: USP und Businessmodell 1+2

Wie man sein eigenes Kerntalent entdeckt und daraus ein einzigartiges Businessmodell entwickelt, wer die optimalen Kooperationspartner sind und welche Rolle man in einem Startup einnehmen sollte, erfahren Teilnehmer in den Gründerszene-Seminaren „USP und Businessmodell 1 – Talente und Kernkompetenzen richtig nutzen“ und „USP und Businessmodell 2 – Wettbewerbsvorteil durch Einzigartigkeit„.

Referentin Svenja Neupert arbeitet seit 20 Jahren als Innovations- und Purpose-Coach und hat dabei bereits unter anderem die Vorstände von Lidl, Coca Cola, Ebay International, die SPD Bundesfraktion und verschiedene Hochschulen gecoacht. Svenja zeichnet sich durch ihre Passion für unkonventionelle Lösungen aus. An der Gründerszene liebt sie den Pioniergeist, die Power und die Lösungsorientierung.

Veranstaltungsinformationen

  • Ort: Gründerszene/Vertical Media GmbH, Torstraße 179, 10115 Berlin
  • Datum: Dienstag, 11. Oktober, 09.00-13.00 Uhr (Seminar 1), 14.00-18.00 Uhr (Seminar 2)
  • Kosten: Early-Bird-Preis (buchbar bis 14.09.2011) 149,00 Euro pro Person (zzgl. MwSt.), Standard-Preis 199,00 Euro (zzgl. MwSt.)

Alle Informationen zu diesem und weiteren spannenden Gründerszene-Seminaren sowie den Link zur Anmeldung gibt es auf der Gründerszene-Seminarseite.

Bild: Gerd Altmann/pixelio.de