Das autonome Airbus-Flugtaxi Vahana schwebt fünf Meter über der Startbahn.
Das autonome Airbus-Flugtaxi Vahana schwebt fünf Meter über der Startbahn.

Erfolgreicher Erstflug für das Flugtaxi Vahana von Airbus: Fünf Höhenmeter hat der knapp 800 Kilogramm schwere Octocopter auf seinem 53 Sekunden dauernden Erstflug zurückgelegt.

Vahana soll in Städten fliegen

Das elektrisch betriebene Flugtaxi hob am 31. Januar um 8.52 Uhr von der Startbahn des Flughafens in Pendleton (US-Bundesstaat Oregon) ab und landete wenig später wieder sicher. Vahanas sind übrigens Fabelwesen. So werden die Reittiere hinduistischer Gottheiten genannt.

Das ganze Team des Startups, Vertreter der Luftverkehrsbehörde FAA und das Management der Airbus-Innovationsabteilung A³ im Silicon Valley waren Zeugen des Ereignisses. Der Prototyp absolvierte auch einen zweiten Flug am folgenden Tag erfolgreich.

„Wir wollen ein einsitziges senkrecht startendes Flugzeug mit Eigenantrieb entwickeln und bauen, das dem wachsenden Bedarf an Mobilität in der Stadt gerecht wird, schreibt das Startup auf seinem Blog. Mit diesem Plan sind sie nicht die Einzigen. 

Volocopter testet in Dubai

Im Dezember 2017 hatte das Karlsruher Startup Volocopter einen bemannten Testflug mit seinem autonomen Lufttaxi absolviert: Intel-CEO Brian Krzanich war eingestiegen und ließ sich durch eine Halle bei München fliegen. Er zeigte das Video des Fluges bei seiner Keynote auf der Consumer Electronics Show im Januar 2018 in Las Vegas – als Beweis über die Leistung der Intel-Prozessoren, die das Fluggerät steuern. Volocopter verfügt beim autonomen Fliegen über eine deutlich längere Erfahrung als Airbus: Der erste bemannte Flug fand im Jahre 2011 statt, wie Alex Zosel, Mitgründer von Volocopter, sagte. 

Nicht nur Intel, auch Daimler glaubt an das Startup aus Karlsruhe. Der Autobauer beteiligte sich an der Investitionsrunde, in deren Rahmen 25 Millionen Euro in das Lufttaxi-Startup flossen.  Volocopter arbeitet bereits mit der staatlichen Verkehrsbehörde im arabischen Dubai zusammen, die bis zum Jahr 2030 ein Viertel ihrer Personenbeförderung mithilfe autonomer Verkehrsmittel abwickeln will.

Lilium will 300 Kilometer weit fliegen

Auch das Flugtaxi-Startup Lilium arbeitet an einem Lufttaxi. Der Jet soll mit einer Batterieladung 300 Kilometer weit fliegen können und dabei eine Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h erreichen. Mit einem Investment von 90 Millionen Dollar  im Rücken arbeitet das 2015 gegründete Startup an dem elektrisch angetriebenen Flugzeug, das sowohl senkrecht starten und landen als auch vorwärts fliegen kann. Der chinesische Internetkonzern Tencent führte die Investitionsrunde an. Das Startup hatte im Frühjahr 2017 Schlagzeilen mit dem Jungfernflug seines zweisitzigen Fliegers gemacht.

Airbus arbeitet neben Vahana auch an dem  Flugtaxi „City Airbus“, wenn auch in einem sehr frühen Stadium. Der Flugzeugbauer gab kürzlich die Inbetriebnahme eines Testfelds am Firmensitz in Taufkirchen (Bayern) bekannt. Dort solle das gesamte elektrische Antriebssystem des Quadrocopters geprüft werden, hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens. 

Gemeinsam mit Siemens hat Airbus im Rahmen einer Kooperation die Architektur für das City-Airbus-Programm mit Motoren, Leistungselektronik und Verteilerkästen entwickelt. Der Erstflug ist für Ende 2018 geplant.

Es ist also viel Bewegung im Bereich des elektrischen und autonomen Fliegens. Das Investoreninteresse (insgesamt 100 Millionen Dollar bei Lilium und 30 Millionen Euro bei Volocopter) ist hoch.  

Bild: Airbus