Venezuelas Präsident Nicolás Maduro
Venezuelas Präsident Nicolás Maduro

Das krisengebeutelte Venezuela führt seine eigene Kryptowährung Petro ein. Am Dienstag begann der Vorverkauf. „Der Petro wurde geboren. Heute ist ein historischer Tag. Venezuela ist der erste Staat, die erste Nation, die eine durch ihre Bodenschätze gestützte Kryptowährung auf den Markt bringt“, sagte Vizepräsident Tareck El Aissami. Angesichts der Wirtschaftssanktionen der USA und des Devisenmangels will sich die venezolanische Regierung mit dem Petro wieder Zugang zu den internationalen Finanzmärkten verschaffen. 

Die Währung soll mit den riesigen Erdölreserven des südamerikanischen Landes abgesichert werden. Zu Beginn werden fünf Milliarden Barrel Öl (je 159 Liter) als Sicherheit für den Petro ausgewiesen. Insgesamt verfügt das erdölreichste Land der Welt nach eigenen Angaben über Reserven von 267 Milliarden Barrel.

Wegen des relativ niedrigen Ölpreises, Misswirtschaft und Korruption leidet Venezuela seit Jahren unter einer schweren Wirtschafts- und Versorgungskrise. Die Inflation ist mit Abstand die höchste der Welt. Zudem verfügt das Land kaum noch über Devisen, um Lebensmittel, Medikamente und Dinge des täglichen Bedarfs einzuführen. Noch Anfang des Jahres versuchte die Opposition, die das Parlament dominiert, den Petro zu stoppen. Präsident Nicolás Maduro hat sich nun offenbar darüber hinweg gesetzt. Vor dem 30. April soll in dem Land gewählt werden, dabei könnte auch über die Zukunft der Kypto-Währung entschieden werden.

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Bild: Getty / YAMIL LAGE