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Auto1-Gründer Hakan Koç, der für sein Startup dieses Jahr bereits 360 Millionen einsammelte

Milliarden für die deutsche Startupszene: Allein in den ersten sechs Monaten dieses Jahres gab es mehr als doppelt so viel Risikokapital für junge Unternehmen als im ersten Halbjahr 2016. Zu dem Schluss kommt eine Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY).

Insgesamt wurden knapp 2,2 Milliarden Euro an junge Unternehmen hierzulande ausgeschüttet. Das ist laut EY, die die Studie seit 2014 anbieten, ein Rekord. Ein Jahr zuvor waren es 970 Millionen. Auch gab es dieses Jahr sechs Prozent mehr Finanzierungsrunden als 2016 in demselben Zeitraum. Zum Vergleich: Im Jahr 2015 wurde fast zwei Milliarden in nur 155 Investments in den ersten sechs Monaten ausgeschüttet.

Wenig überraschend gab es das meiste Geld für Startups aus der E-Commerce-Branche: insgesamt flossen 940 Millionen. Dabei ging fast die Hälfte der Investmentsumme an Food-Startups – was wahrscheinlich mit einer großen Finanzierungsrunde von Delivery Hero zu begründen ist. Danach folgten die Fintech- und Health-Segmente.

Die laut Studie größten Transaktionen des ersten Halbjahres waren Lieferdienst-Gigant Delivery Hero (387 Millionen Euro ohne Börsengang), Auto-Einhorn Auto1 Group (360 Millionen Euro in einer Equity- und Debt-Runde) und Scoring-Startup Kreditech (110 Millionen Euro). Geldgeber war bei Delivery Hero und Kreditech beide Male der südafrikanische Medienkonzern Naspers.

Trotz Bemühungen anderer Städte liegt Berlin noch immer ungeschlagen an der Startup-Spitze. 44 Prozent der Investments in den ersten sechs Monaten dieses Jahres fanden in der Hauptstadt statt, mehr als die Hälfte des Gesamtkapitals wurde hier ausgeschüttet. An zweiter und dritter Stelle liegen Bayern und Hamburg, wo sich die Anzahl der Finanzierungsrunden verdreifacht hat.

Bild: Noah Conference